Pflanzenforschung an der Kunsthochschule

Pflanzenforschung an der Kunsthochschule

Forschende und Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle arbeiten künftig mit dem Leibniz-Institut IPK zusammen, um den gesellschaftlichen Dialog über neue Technologien in der Pflanzenforschung zu fördern.

Dohnenaufnahme
Neue Methoden der Pflanzenforschung wie das Genome Editing können die Züchtung von Nutzpflanzen für eine nachhaltige Landwirtschaft beschleunigen.

Tomaten haltbar machen oder Weizen gegen Hitzestress wappnen: Mit der Genschere CRISPR-Cas9 ist das schon heute möglich. Doch über die Chancen und Risiken neuer genomische Techniken – etwa für die Landwirtschaft – wird seit Jahren diskutiert. Auch die breite Öffentlichkeit steht solchen Innovationen skeptisch gegenüber. Das Diskursprojekt „Neuland betreten und gestalten“ will das ändern.

Gesellschaftlichen Dialog fördern

In dem vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMBFTR) geförderten Vorhaben, arbeiten Forschende und Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Hand in Hand. Das Projekt versteht sich als offene Diskursplattform (Agora). Es will innovative Technologien in der Pflanzenforschung mit gesellschaftlichem Dialog, Design und Partizipation mit Blick auf den bioökonomischen Wandel verbinden. Ziel ist es, den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs auf dem Gebiet „als Treiber für Innovation und gesellschaftliche Teilhabe in den Lebenswissenschaften“ zu fördern und neue Wege der Zusammenarbeit und des interdisziplinären Austausches zu ebnen.

Betrachtet werden nicht nur die aktuellen Herausforderungen und Chancen des Genome Editings, sondern auch die Potenziale und Risiken neuer Technologien auf dem Gebiet der synthetischen Biologie, Biodiversität und Nachhaltigkeit. In den kommenden zwei Jahren will das Team gesellschaftlich relevante Anwendungsfelder identifizieren und diese in einem interdisziplinären Dialog kritisch beleuchten, reflektieren und weiterentwickeln.

Entwicklung neuer Diskurs-Formate als „Blaupause“

In „Neuland“ arbeiten Forschende, Designer und Designerinnen sowie Studierende aus den verschiedensten Bereichen in Formaten zusammen, „um visionäre Anwendungsszenarien zu entwickeln und diese mit unterschiedlichen Zielgruppen zu diskutieren und weiterzuentwickeln“. So sollen neue Werkzeuge geschaffen werden, die „komplexe Fragestellungen zu neuen Technologien und deren gesellschaftlichen Auswirkungen für die Öffentlichkeit zugänglich und diskussionsfähig machen“. Zugleich sollen die in „Neuland“ entwickelten Formate und Werkzeuge als „Blaupause“ für ähnliche interdisziplinäre Ansätze in Wissenschaft und Gesellschaft dienen.

bb