Großprojekt zur Renaturierung der Moore gestartet
In Mecklenburg-Vorpommern sollen bis 2027 großflächig Moore wiedervernässt und neue Optionen für die Verwertung der Paludikulturen erprobt werden.
![Moor](/sites/default/files/2025-02/moor-pixabay-Marisa04.jpg)
Eine Fläche von 200 Hektar und eine mögliche Einsparung von 3.400 Tonnen CO₂: Dieses ambitionierte Ziel verfolgt das Projekt MooReturn, das im Januar an der Mecklenburgischen Seenplatte gestartet ist. Erreicht werden soll es durch die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen, durch den Anbau von Paludikultur sowie die stoffliche und energetische Verwertung und Vermarktung der hier angebauten Rohstoffe. Das Vorhaben wird vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) geleitet und wissenschaftlich durch die Universitäten Bonn, Greifswald und Rostock begleitet.
Moor-Revitalisierung und Paludikultur
Im oberen Flussabschnitt der Peene sollen Moorflächen mit dem Anbau revitalisiert, Wasserstände optimiert und Moorpflanzen wie Rohrkolben oder Schilf geerntet werden. Darüber hinaus wollen die Projektpartner neue Möglichkeiten für die Auffaserung und stoffliche Verwertung der Biomasse etwa als Papier- oder Verpackungsmaterial, Faserplatten und Baustoffe sowie chemischer Grundstoffe testen.
Wertschöpfungsketten für Produkte aus Paludikultur aufbauen
Die Erkenntnisse sollen anschließend in das Projekt toMOORow fließen. Hier beteiligen sich Unternehmen und Wirtschaftspartner daran, Wertschöpfungsketten für Produkte aus Paludikultur aufzubauen. Die thermische Nutzung am Anfang des Projekts MooReturn helfe dabei, eine stoffliche Nutzung zu entwickeln und ermögliche den Unternehmen aus der Allianz, sich selbst mehr zu beteiligen, heißt es. So sollen beispielsweise Reststoffe als Nebenprodukte verkauft werden, etwa für die Herstellung von Düngegranulaten.
In Deutschland gibt es rund 1,8 Millionen Hektar Moorflächen, von denen mehr als 90 % entwässert sind. Davon werden 71 % für die Landwirtschaft, 15 % für die Forstwirtschaft und 0,9 % für den Torfabbau genutzt. Entwässerte Moore tragen etwa 7 % zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei, da durch die Zersetzung der Moorböden und den Abbau von Torf die darin gespeicherten Treibhausgase freigesetzt werden.
Millionenförderung für Moorbodenschutz
Mit MooReturn will das Konsortium einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen der Nationalen Moorschutzstrategie sowie der Bund-Länder-Vereinbarung zum Moorbodenschutz leisten. An dem Vorhaben sind insgesamt neun Partner aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft beteiligt. Auch die regionale Landwirtschaft unterstützt das Vorhaben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt bis 2027 mit insgesamt 4,3 Mio. Euro.
lh/bb