Der Waldboden ist Boden des Jahres 2024

Der Waldboden ist Boden des Jahres 2024

Er ist das Fundament der Wälder und wichtiger Kohlenstoffspeicher: Angesichts seiner zentralen Bedeutung für den Klimaschutz ist der Waldboden „Boden des Jahres 2024“.

Ein Mann entnimmt Proben aus dem Waldboden. Neben ihm steht eine Apparatur.
Bodenmonitoring-Programme geben Auskunft über den Zustand der Waldböden in Deutschland.

Fruchtbare Böden sind für die Nahrungsmittelproduktion unabdingbar – doch auch der Waldboden erfüllt wichtige Funktionen. Ein gesunder Waldboden ist die Voraussetzung für gesunde Wälder und trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Die Aktion „Boden des Jahres 2024“ stellt daher den Waldboden ins Rampenlicht. Mit ihrer Wahl wollen die Initiatoren vom Thünen-Institut für Waldökosysteme und dem Kuratorium Boden des Jahres eine intensive gesellschaftliche Debatte über den Schutz und die Nutzung des Waldbodens im Klimawandel anstoßen.

Wichtiger Kohlenstoffspeicher

„Wälder sind unsere wichtigsten Mitstreiter im Kampf gegen die Klimakrise. Die Waldböden sind dabei das Fundament der Wälder: Sie sind dynamische, äußerst lebendige Lebensräume, die unablässig dazu beitragen, die Wälder im Gleichgewicht zu halten“, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir als Schirmherr der Aktion. Nicht nur der Wald, auch der Waldboden selbst trägt als Kohlenstoffspeicher direkt zum Klimaschutz bei. In der Humusschicht, die Bodenorganismen aus der jährlich anfallenden Streu aus Blättern, Samen und Holzresten bilden, lagern große Mengen an organischem Kohlenstoff.

Bedrohungen für Wald und Waldboden

Noch vor rund 5.000 Jahren waren über 90% der Fläche Deutschlands bewaldet. Heute sind es nur noch 30% (11,4 ha). Die meisten Waldflächen sind der ackerbaulichen Nutzung gewichen. Heute sind Wald und Waldboden unter anderem durch hohe Stickstoffbelastung, Trockenstress und Baumkrankheiten bedroht. Die Folge: In Deutschland gibt es inzwischen große Kahlflächen, vergleichbar mit der Fläche des Saarlandes.

Regelmäßige Bodenzustandserhebungen in den einzelnen Bundesländern tragen dazu bei, die Entwicklungen des Waldbodens im Blick zu behalten. So zeigte das Monitoring der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), dass sich die Waldböden in Bayern langsam von den hohen Stoffeinträgen des letzten Jahrhunderts – beispielweise Schwefel aus Verbrennungsprozessen – erholen.

Boden des Jahres

Seit 2004 wählen Vertreterinnen und Vertreter des Thünen-Instituts für Waldökosysteme und des Kuratoriums Boden den Boden des Jahres. Damit soll das Bewusstsein für die Vielfalt und Bedeutung der unterschiedlichen Böden in Deutschland geschärft werden. Die Bekanntgabe erfolgt traditionell am 5. Dezember, dem internationalen Tag des Bodens. Der „Boden des Jahres“ 2023 war der Ackerboden.

dpd