Berlin: Konferenz zum Boden als nachhaltige Ressource

Berlin: Konferenz zum Boden als nachhaltige Ressource

Zur BonaRes-Konferenz kamen in Berlin rund 300 Fachleute aus der Bodenforschung zusammen und tauschten sich über neueste Erkenntnisse zu diesem für die Landwirtschaft so grundlegenden Ökosystem aus.

BonaRes-Konferenz 2023 Postersession im Atrium des MOA Hotels
Im Atrium des MOA Hotels stellten Nachwuchsforschende ihre Projekte zur Bodenforschung vor.

Das Kürzel „BonaRes“ steht für „Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie“. Bei dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2015 gestarteten Förderinitiative steht die nachhaltige Nutzung der knappen Ressource Boden im Vordergrund. Ziel der derzeit zehn interdisziplinäre Projektverbünde und des BonaRes-Zentrums ist es, das wissenschaftliche Verständnis von Bodenökosystemen zu erweitern und die Produktivität der Böden und ihre anderen Funktionen zu verbessern sowie neue Strategien für eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung von Böden zu entwickeln.

„Nachhaltige Spuren hinterlassen“

Zum zweiten Mal kam die Bodenforschungsszene nun vom 15. bis 17. Mai zur großen BonaRes-Konferenz zusammen. Hans-Jörg Vogel aus dem Koordinationsteam der Fördermaßnahme begrüßte die mehr als 300 Teilnehmenden, darunter auch viele internationale Gäste, im Mercure Hotel MOA Berlin im Stadtteil Moabit. „Wir wollen hier die Ergebnisse unserer Arbeit der vergangenen Jahre diskutieren und nachhaltige Spuren für die Bodenforschung der Zukunft hinterlassen“, sagte Vogel mit Blick auf die im nächsten Jahr auslaufende öffentliche Förderung.

Mehr als 100 Mio. Euro für die Bodenforschung

Katja Zboralski, die zusammen mit Christina de Wit das BMBF-Referat „Nachhaltiges Wirtschaften; Bioökonomie“ leitet, machte in ihrem Grußwort klar, dass Boden eine Schlüsselressource für ein biobasiertes Wirtschaften ist. Daher habe die Bodenforschung auch einen hohen Stellenwert in der Forschungs- und Innovationsförderung des BMBF.
Seit 2015 seien 108 Mio. Euro allein in die Fördermaßnahme BonaRes geflossen. Gute Nachrichten hatte sie auch für die im Jahr 2020 aufgelegte Fördermaßnahme „Rhizo4Bio“, deren sechs Projektverbünde die Pflanzenwurzeln und Bodenökosysteme in den Blick nehmen. „Bisher wurden sie mit mehr als 10 Mio. Euro gefördert. Nun befindet sich Rhizo4Bio im Übergang in die zweite Förderphase“, sagte Zboralski. Zudem seien viele Bodenforschungsteams auch in Projekte der EU-Forschungsnetzwerks EJP SOIL eingebunden.

Auch im Kontext der Bodenforschung sei es wichtig, ein großes Spektrum neuer Technologien zu nutzen und den Transfer in Anwendungen mit Relevanz für die Bioökonomie zu forcieren. Das sei auch ein Anliegen der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation der Bundesregierung. Zudem hob Katja Zboralski auch die Rolle des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung hervor, das am UFZ in Halle (Saale) angesiedelt ist. Eine Besonderheit sei, das Bonares im Jahr 2023 erstmals die Schirmherrschaft für den „Boden des Jahres“ übernommen habe – und zwar für den Ackerboden.

Video: Event zum Boden des Jahres 2023

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Von Stoffkreisläufen und Bodenfunktionsmodellen

Die drei Konferenztage waren angefüllt mit Keynote-Vorträgen von internationalen Spitzenforschenden und Highlight-Vorträgen aus den Projektverbünden. Im Atrium des MOA Hotels präsentierten die Forschenden ihre Poster zu Themenfeldern wie Auswirkungen der Landwirtschaft auf Bodenfunktionen, die Organismenvielfalt im Boden, Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe in Böden, nachhaltiges Bodenmanagement sowie modellbasierten Vorhersagen zu Bodenfunktionen. An Nachwuchsforschende wurden Early Career Awards vergeben.

pg