DFG fördert Mikroben- und Pflanzenforschung
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt mit insgesamt 166 Mio. Euro 13 neue Sonderforschungsbereiche an Hochschulen – darunter zwei zur Bioökonomie.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt seit Jahren die Spitzenforschung an deutschen Hochschulen. Auch im kommenden Jahr werden wieder mehr als ein Dutzend neue Verbünde gefördert: Insgesamt 166 Mio. Euro stellt die Forschungsorganisation für 13 Sonderforschungsbereiche (SFB) – zunächst für die nächsten vier Jahre zur Verfügung. Auch die Bioökonomie-Forschung profitiert von der Millionenförderung.
Mikrobielles Netzwerken verstehen
So konnte ein Team um Michael Feldbrügge von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) Fördergelder einwerben, um die komplexe Gemeinschaft der Mikroorganismen – das sogenannte mikrobielle Netzwerken (MibiNet) zu erforschen. „MibiNet will das mikrobielle Netzwerken in seiner umfassenden Komplexität verstehen, um so wichtige Einblicke in die Evolution von Organellen sowie die Funktion von Mikrobiomen zu erlangen“, erläutert Michael Feldbrügge.
Der Sonderforschungsbereich „Mikrobielle Netzwerke – von Organellen bis hin zu Reich-übergreifenden Lebensgemeinschaften“ wird dafür die Evolution von Organellen und die räumliche Struktur und Dynamik mikrobieller Netzwerke sowie zentraler Stoffwechselwege analysieren. Mithilfe moderner Techniken sollen die mikrobiellen Gemeinschaften von der Ebene intrazellulärer Interaktionen zwischen Organellen oder Endosymbionten und ihrer Wirtszelle bis hin zu interzellulären Beziehungen in mikrobiellen Netzwerken erkundet werden. Auf diese Weise erhofft sich das Team grundlegende Erkenntnisse, die in Zukunft die gezielte Manipulation mikrobieller Interaktionen ermöglichen. Der DFG zufolge wären solche Ergebnisse „bei der Suche nach Lösungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Ökosysteme von großer Bedeutung“.
Das Projekt umfasst insgesamt zwölf Forschungsgruppen. Daran beteiligt sind die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Universität Bielefeld, die Universität zu Köln und das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln. Die DFG fördert die Forschungsarbeit mit insgesamt rund 11 Mio. Euro.
Interaktion von Pflanzen und Mikroben beleuchten
Gefördert wird auch die Arbeit eines Teams um Martin Parniske von der LMU München, das sich der Pflanzengesundheit und hier speziell der Wechselwirkung zwischen Pflanzen und Mikroben widmet. Der Sonderforschungsbereich/Transregio „Genetische Diversität, die biotische Interaktionen von Pflanzen gestaltet (PlantMicrobe)“ will hier eine Vielzahl grundlagenwissenschaftlicher Fragestellungen untersuchen, die alle Facetten der Pflanzen-Mikroben-Interaktion beleuchten und dabei sowohl die Symbiose als auch die Pathogenese in den Blick nehmen. An der Schnittstelle zwischen Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie sollen mithilfe moderner Ansätze aus der Biochemie, der Genetik sowie mit vergleichenden Omics-Analysen Erkenntnisse gewonnen werden, die langfristig dazu beitragen, die Pflanzengesundheit und somit die Pflanzenproduktivität durch die optimale Nutzung natürlicher Mechanismen zu verbessern. Die DFG fördert die Forschung mit insgesamt 6,5 Mio. Euro. Daran beteiligt sind neben der LMU die TU München und die Universität Tübingen.
bb