Mückenschutz: Ein Ring, sie zu vertreiben

Mückenschutz: Ein Ring, sie zu vertreiben

Forschende aus Halle haben mithilfe eines 3D-Druckers ein Insektenschutzmittel in einem Biopolymer verkapselt und daraus einen Fingerring geformt, der vor Stechmücken schützt.

So sieht der Ring aus, der künftig gegen Insekten helfen könnte.
So sieht der Ring aus, der künftig stechende Insekten auf Abstand halten könnte.

Stechmücken können einem den Aufenthalt im Grünen gänzlich verleiden – vor allem, wenn ein geeignetes Insektenschutzmittel nicht griffbereit ist. Sprays oder Cremes, die die Insekten fernhalten sollen, gibt es zwar. Bei einem längeren Aufenthalt in der Natur muss der Schutz jedoch regelmäßig erneuert werden. Forschende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben nun einen Weg gefunden, wie der Schutz nicht nur Stunden, sondern sogar Tage halten könnte.

Insektenschutzmittel in Biopolymer verkapselt

Der Insektenschutz kommt in Form eines Fingerringes daher, der aus einem biologisch abbaubaren Polymer besteht, wie das Team im International Journal of Pharmaceutics berichtet. Mithilfe einer speziellen 3D-Drucktechnik gelang es den Forschenden, das Insektenschutzmittel kontrolliert in das Biopolymer einzubringen und das Stoffgemisch anschließend in die entsprechende Form zu bringen. Bei der hier verwendeten Substanz handelt es sich um ein Insektenschutzmittel der Firma Merck. Es gilt als gut verträglich und wird in der Regel als Spray oder Lotion verwendet.

Verdampfte Substanz bildet Barriere

„Die Grundidee ist, dass das Insektenschutzmittel dabei kontinuierlich verdampft, also an die Umgebung abgegeben wird, und dann eine Barriere gegen Insekten bildet", erklärt die Erstautorin der Studie, Fanfan Du von der MLU. Wie schnell die Substanz verdampft, ist von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Konzentration und Struktur des eingesetzten Polymers abhängig. Versuche und Simulationen haben jedoch ergeben, dass das Insektenschutzmittel bei einer Körpertemperatur von 37 Grad Celsius eine Woche vor Mücken schützen kann. Erst nach dieser Zeit war das Insektenschutzmittel vollständig verdampft.

Noch ist der Insektenschutz-Ring ein Prototyp. Die Forschenden haben damit gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, einen tragbaren Insektenschutz herzustellen. Ob sich dieser auch unter realen Bedingungen bewährt, muss noch erforscht werden. Auch das Biopolymer, das zur Verkapselung genutzt wird, soll weiter optimiert werden. Die Forschungsarbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.

bb