Südzucker-Tochter plant neue Proteinfabrik

Südzucker-Tochter plant neue Proteinfabrik

Um ihr Portfolio an pflanzlichen Proteinen zu erweitern, will die Südzucker-Tochter Beneo eine Produktionsstätte für Proteinkonzentrat aus Ackerbohnen bauen.

Produktionsanlage der Südzucker AG in Offstein
Produktionsanlage der Südzucker AG in Offstein

Mit dem Trend zur pflanzlichen Ernährung gewinnt eine Nahrungspflanze an Bedeutung, die Jahrzehnte vergessen schien: die Ackerbohne. Bundesweit hat sich die Anbaufläche seit 2010 fast verzehnfacht und erreichte 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit rund 56.500 Hektar einen neuen Rekordwert. Im Rahmen der Konzernstrategie 2026 PLUS will nun die Südzucker-Tochter Beneo ihre Anbauflächen für Ackerbohnen deutlich ausdehnen.

Proteinportfolio um Ackerbohne erweitert

Aus regional angebauten Ackerbohnen sollen künftig Proteine für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie hergestellt werden, wie Beneo in einer Pressemitteilung verkündet. Damit will das auf funktionelle Lebensmittelzutaten spezialisierte Unternehmen sein Portfolio an pflanzlichen Proteinen erweitern, das bisher auf Weizen und Reis basiert. Mittelfristig ist dafür sogar der Bau einer eigenen Anlage zur Gewinnung der Proteine aus der Ackerbohne am Standort in Offstein geplant. Die Kosten sollen rund 50 Mio. Euro betragen.  

Neue Anlage am Standort Offstein geplant

Damit Kunden bereits kurzfristig von den Proteinen der Hülsenfrucht profitieren, werde diese bis zur Fertigstellung der neuen Proteinfabrik in Offstein auf bereits bestehenden Anlagen verarbeitet. Neue Anbauflächen für Ackerbohnen sollen bereits im kommenden Jahr dazukommen und so auf mehrere Tausend Hektar gesteigert werden. Auf der Suche nach geeigneten Anbauflächen will Südzucker in den kommenden Monaten in den Regionen Wetterau und Kassel mit Landwirten und Landwirtinnen Gespräche führen.

Beitrag zum Klimaschutz

Mit dem Proteinkonzentrat aus der Ackerbohne bedient Beneo eigenen Angaben zufolge „nicht nur den Trend zu einer pflanzenbasierten Ernährung, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“. Mit einem Proteinanteil von 30% ist die Ackerbohne nicht nur ein begehrter Rohstoff für die Herstellung von Fleisch- und Milchersatzprodukten. Auch der Stärkeanteil ist für die Lebensmittel- und Futtermittelbranche gleichermaßen interessant. Da Leguminosen von Natur aus in der Luft vorhandenen Stickstoff zur natürlichen Nährstoffversorgung nutzen, kann die Landwirtschaft damit auch Düngemittel einsparen und so Böden nachhaltiger bewirtschaften.

bb