Tomaten müssen rot sein
Eine Verbraucherstudie der Universität Göttingen hat untersucht, welche Eigenschaften des beliebten Gemüses die Kaufentscheidung beeinflussen.
Die Tomate ist das meistverkaufte Gemüse in Deutschland und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Dabei gibt es nicht die eine Tomate, sondern eine Vielfalt an Formen, Größen und Farben. Wissenschaftler der Georg-August-Universität Göttingen haben jetzt untersucht, welche Merkmale Konsumenten besonders attraktiv finden.
Farbe und Preis entscheiden
Im Fachmagazin „British Food Journal“ berichten die Forscher von der Studie, für die sie rund 1.000 Konsumenten befragt haben. Die Teilnehmer sollten bewerten, welche Bedeutung für die Kaufentscheidung die Faktoren Farbe, Größe, innere Festigkeit, Geschmack, Schale, Aroma, Regionalität, Label sowie Preis haben. Den größten Einfluss haben demnach Farbe und Preis. Eine geringe Rolle spielt hingegen die Größe der Früchte.
Wenig attraktiv sind der Studie zufolge neue Tomatensorten mit ungewohnten Farben. Insbesondere Grün, aber auch Gelb lehnen die meisten Verbraucher ab – wohl wegen der Assoziation mit unreifen Früchten. Rot erwies sich als unangefochtener Spitzenreiter.
Kritik an Plastikverpackung
Mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit empfanden die Studienteilnehmer vor allem Verpackungen aus Plastikfolien problematisch. Auch den Transport der Früchte per Luftfracht lehne eine deutliche Mehrheit ab – auch wenn dieser bei Tomaten eher die Ausnahme ist. „Die aktuellen Bemühungen, die Plastikverpackungen bei Lebensmitteln zu reduzieren, sind ein wichtiger Schritt damit Verbraucherinnen und Verbraucher die Produkte als nachhaltiger wahrnehmen“, unterstreicht Achim Spiller, Leiter der Arbeitsgruppe Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Universität Göttingen.
Empfehlungen für Handel und Züchtung
Die Ergebnisse sind repräsentativ für Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildung in Deutschland. Die Forscher haben anhand der Daten sechs unterschiedliche Verbrauchergruppen mit ihren jeweiligen Erwartungen identifiziert. Dadurch sollen Supermärkte, aber auch Züchter ihre Tomatenauswahl gezielter an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten können. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine zielgruppenspezifische Ansprache helfen kann, die Zufriedenheit der Konsumentinnen und Konsumenten bei der Tomatenwahl zu steigern“, resümiert Kristin Jürkenbeck, Hauptautorin der Studie.
bl