NaturFutur: Stadt – Land – Vielfalt

NaturFutur: Stadt – Land – Vielfalt

„NaturFutur – Bioökonomie erleben" heißt es seit 2. November im Museum für Naturkunde in Berlin. Das Ausstellungsprojekt – eine Kooperation von bioökonomie.de und dem Naturkundemuseum – widmet sich in der vierten Woche dem Thema Stadt – Land – Vielfalt.

Illustration zum Thema Stadt-Land-Vielfalt
Illustration zum Themenschwerpunkt Stadt-Land-Vielfalt

Die Urbanisierung nimmt weltweit zu. Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung lebt bereits in einer Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Diese Ballung stellt uns auch vor die grundsätzliche Herausforderung, die vielschichtigen Bedürfnisse von Mensch und Natur auf begrenzter Fläche zusammenzuführen. Neben der Schaffung von Wohnraum, müssen auch die Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen berücksichtigt werden und Maßnahmen für Klimaanpassung und Ernährungssicherung getroffen werden.

Die Themenwoche Stadt – Land – Vielfalt bietet Lösungen mit der „grünen Stadt der Zukunft“. Im Wesentlichen geht es darum, eine vielfältige, grüne Infrastruktur zu entwickeln, von deren Ökosystemdienstleistungen Mensch und Natur gleichermaßen profitieren können. Hier gilt es vor allem die urbane Lebensqualität mit sozialen und ökologischen Elementen zu steigern.

Parks und Wiesen mit Wasserstellen sind nicht nur Orte der Begegnung. Sie kühlen, befeuchten und reinigen die Luft und sind zugleich ein Hort der biologischen Vielfalt. Neben Bäumen meistern Moose diese Aufgaben besonders effektiv. Hinter Mooswänden verbirgt sich eine ausgeklügelte Technik: Ventilatoren saugen die warme, verschmutzte Luft an, sie strömt durch die Moosschicht und tritt gesäubert und abgekühlt an der Rückseite heraus. Zusätzlich steuern Sensoren die Moosversorgung und liefern Umweltdaten in Echtzeit.

Ein weiteres Element der grünen Zukunftsstadt ist eine nachhaltige, vielseitig nutzbare Architektur. Dazu gehören auch Orte, an dem Lebensmittel erzeugt werden. So können Kräuter in Nährlösung unter LED-Licht wachsen, Tomaten im Hochbeet oder Mikroalgen im kleinen Bioreaktor auf dem Dach gedeihen.
In puncto nachhaltige, innovative Baustoffe kann die Bioökonomie ebenfalls einen entscheidenden Beitrag leisten. So zeigt die Ausstellung einen futuristischen Pavillon aus Flachsfasern, den Forschende der Universität Freiburg entwickelten. Ein Verbundstoff aus Pilz und Stroh wurde hingegen vom Wissenschafts- und Kunstkollektivs MY-CO-X um die Mikrobiologin Vera Meyer zu einem Minihaus verbaut. Eine Sperrholzkonstruktion verbindet insgesamt 300 wabenförmige Pilzmyzel-Elemente miteinander. Die Wandteile wurden mit Zunderschwamm ausgefüllt und sind komplett biologisch abbaubar.

Events zur Ausstellung Stadt – Land – Vielfalt

22. November 15 -18 Uhr: An die Natur

Künstlerischer Workshop zum Themenfeld Stadt – Land– Vielfalt

In diesem Workshop blicken wir auf den sich im Wandel befindlichen Naturbegriff. Das Finden einer Sprache als Ausdruck für sinnliche Erfahrungen und das Beschreiben eines eigenen Naturverständnisses stehen dabei im Fokus.

23. November 16-17 Uhr: Fenster mit Aussicht

Susan Karlebowski meets Mathias Grote
Moderation: Boussa Thiam

Zwei Gäste beschreiben bei diesem Format einen wöchentlich wechselnden Einstiegspunkt des Augmented-Reality-Exponates und kommen über das, was sie dort sehen, miteinander und mit Zuschauenden ins Gespräch.

24. November 15:30 - 17 Uhr: Zeitalter des Menschen?

Offenes Gespräch zum Begriff „Anthropozän“

Organisation: Projektteam „Auf dem Weg zur Sammlung des Anthropozäns“
Moderation: Elisabeth Heyne und David Ziegler

25. November 15 - 17 Uhr: Bioökonomie im Fokus

Stadtführung in Kooperation mit Creative Sustainability Tours Berlin

Ausführliche Informationen zum Begleitprogramm finden Sie auf der webseite des Projekte NaturFutur.

Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgt über das Museum für Naturkunde Berlin per E-Mail. Bei Anmeldung bitte gewünschtes Zeitfenster angeben.