Robuste Biokunststoffe für den Automobilbau

Robuste Biokunststoffe für den Automobilbau

Forschende des IfBB der Universität Hannover wollen für die Autoindustrie Biokunststoffe entwickeln, die hohen Temperaturen und Belastungen standhalten.

Fahrzeuglagerhalle
Einige Teile im Motorraum von Fahrzeugen könnten bald schon aus Biokunststoffen bestehen.

Biokunststoffe wie PLA (Polylactid) werden mittlerweile in vielen Bereichen eingesetzt – darunter Lebensmittelverpackungen, Dübel oder Kinderspielzeug. Dennoch ist ihr Anteil im Vergleich zu konventionellen, auf fossilen Rohstoffen basierenden Kunststoffen noch immer gering. Gleiches gilt für Verbundwerkstoffe, die bestimmte Eigenschaften aufweisen müssen und daher aus verschiedenen Kunststoffen bestehen. Auch hier gibt es mittlerweile teilweise oder vollständig biobasierte Materialien. Forschende am IfBB an der Hochschule Hannover wollen nun beweisen, dass Biokunststoffe auch hohen Temperaturen und Belastungen standhalten können.

Ladeluftrohre und Filtermodule aus Biokunststoffen

Im Projekt „Biokunststoffe für Hochtemperaturanwendungen (HoT-BRo 2)“ will ein Team um Andrea Siebert-Raths gemeinsam mit Industriepartnern gezielt Materialien für den Einsatz in der Automobilbranche entwickeln und modifizieren. Im Fokus stehen thermoplastische Kunststoffe aus biobasierten oder teilbiobasierten sowie rezyklierten Polyamiden. Aus den neuen Materialien sollen  Produkte für den Motorraum hergestellt werden: ein Turbolader-Ladeluftrohr, ein Nutzfahrzeug-Flüssigfiltermodul, ein Thermomanagement-Modul und eine Kabelverschraubung als Referenzbauteile.

Eignung für Hochtemperatur-Anwendungen belegt

Ziel des Projektes ist es, die biobasierten Rezepturen später als Hochleistungskunststoffe in verschiedenen Bereichen – nicht nur in der Automobilindustrie – zu etablieren und so herkömmliche Kunststoffe zu ersetzen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziert. Im Vorfeld des Projektes wurde in einer Machbarkeitsstufe bereits gezeigt, dass biobasierte Verbundwerkstoffe mit entsprechender Verarbeitung und Veredelung auch für anspruchsvolle Hochtemperaturanwendungen geeignet sind.

bb