Neues Infoportal zum Bioökonomie-Monitoring

Neues Infoportal zum Bioökonomie-Monitoring

Wie nachhaltig ist die deutsche Bioökonomie? Das ermitteln und analysieren Forschende im Rahmen des deutschen Bioökonomie-Monitorings. Ergebnisse und Hintergründe lassen sich auf einem neuen Infoportal erkunden.

Screenshot des Infoportals monitoring bioökonomie.de

Eine biobasierte Wirtschaft, die sich an natürlichen Kreisläufen orientiert, nachhaltig und klimaneutral ist – das ist das Ziel der Nationalen Bioökonomiestrategie der Bundesregierung. Doch entwickelt sich die Bioökonomie in allen Bereichen in die gewünschte Richtung? Die Nutzung von Biomasse kann zu Zielkonflikten führen, die nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind, weil sie global oder zeitlich versetzt auftreten. Um die Zusammenhänge unseres Konsums in Deutschland mit den Wirkungen auf Klima und Umwelt erfassbar zu machen, ist ein Monitoring unerlässlich. Es liefert eine wichtige Informations- und Entscheidungsgrundlage, um Veränderungen bewerten und steuern zu können.

Im Jahr 2016 haben die Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF), Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein deutsches Bioökonomie-Monitoring gestartet. Das BMBF förderte dazu den Forschungsverbund „Systemisches Monitoring und Modellierung der Bioökonomie“, kurz SYMOBIO, dessen Nachfolgeprojekt SYMOBIO 2.0 im Jahr 2022 an den Start ging. „Wir zeigen, wo und wann die Vorsilbe ‚Bio-‘ tatsächlich einen Fortschritt bedeutet“, erklärt Stefan Bringezu, Koordinator von SYMOBIO 2.0.

Biomasse-Pfade und ökologische Fußabdrücke

Auf einem neuen Infoportal werden nun anschaulich die Ergebnisse des Monitorings zusammengetragen: monitoring-bioökonomie.de. Zunächst sind die Inhalte nur auf Englisch verfügbar. Bis zum Sommer sollen die Inhalte auch in deutscher Sprache erscheinen.

Woher stammt die Biomasse und wofür wird sie hauptsächlich verwendet? Wo liegen die Potenziale? Welche Trends zeichnen sich ab und was sind die Treiber dahinter? Welche Nutzungskonkurrenzen können dabei entstehen – und wie können wir diese vermeiden? Wie groß sind die Fußabdrücke der deutschen Bioökonomie? Und wie lässt sie sich nachhaltiger gestalten? Diese und weitere Fragen werden verständlich und wissenschaftlich fundiert beantwortet. Darüber hinaus können Interessierte mit dem Datenexplorer selbst die Zeiträume und Parameter bestimmen und interessante Trends erkunden.

Ganzheitliche Sicht

Von Fallstudien über Fernerkundung bis hin zu Fußabdruckanalyse: Für das Monitoring wenden die Forschungsteams unterschiedliche Methoden an, um die Bioökonomie Deutschlands zu analysieren (Rubrik Tools). Auf der Website werden die Ergebnisse aus fünf Jahren Forschung innerhalb des SYMOBIO-Projekts anschaulich präsentiert.

Doch die Internetplattform ist viel mehr als eine Projektwebsite: Über SYMOBIO hinaus werden weitere aktuelle Projektergebnisse und Studien herangezogen. Alle Ergebnisse werden auf der Website zusammengeführt und eingeordnet, sodass ein ganzheitliches Bild der Bioökonomie entsteht. Dabei werden sowohl die Chancen und Potenziale als auch die Probleme und Risiken ausgewogen diskutiert.

Monitoring-bioökonomie.de

Hier geht es zur neuen Informationsplattform: monitoring-bioökonomie.de

Wissenstransfer in die Politik

monitoring-bioökonomie.de richtet sich nicht nur an Interessierte aus der Wissenschaft. „Die neue Website bricht komplexe Daten in schnell erfassbare Grafiken und Kernbotschaften herunter. So baut sie eine Brücke zwischen Wissenschaft und allen Stakeholdern“, betont Meghan Beck-O'Brien, Koordinatorin der Websiteinhalte. Ziel der Website ist es, Politikerinnen und Politiker sowie Entscheiderinnen und Entscheider mit wissenschaftlicher Expertise zu unterstützen. So liefert die Website auch wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Strategien wie die Nationale Biomassestrategie (NABIS), die derzeit federführend von Bundeswirtschaftsministerium, Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium entwickelt wird.

pg