Mit Spargelschalen zu neuen Biokunststoffen

Mit Spargelschalen zu neuen Biokunststoffen

Forschende aus Hannover präsentieren auf der diesjährigen Agritechnika, wie aus Spargelschalen neue Biokunststoffe entstehen und Holz in Verbundstoffen ersetzen werden kann.

Getrocknete Spargelschalen als Reststoff für die (Bio-)Kunststofftechnik
Getrocknete Spargelschalen als Reststoff für die (Bio-)Kunststofftechnik

Ob Grünschnitt, Kaffeesatz oder Ernterückstände: Reststoffe aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion dienen zunehmend als Rohstoffquelle für neue biobasierte und nachhaltige Produkte und können so zu einer kreislauforientierten Bioökonomie beitragen. Forschende aus Hannover zeigen nun, dass sich auch Spargelschalen für die Herstellung von Biokunststoffen eignen.  

Neuartiger Biokunststoff als Holzersatz für WPC

Im Forschungsprojekt SpaPlast hat ein Team am Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Universität Hannover die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Spargelschalen mit gängigen Verfahren der Kunststoffverarbeitung zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet werden können. Dazu wurden die Spargelschalen getrocknet, zerkleinert und schließlich gängigen Kunststoffverarbeitungsverfahren zugeführt. Dabei zeigte sich, dass sich der neue Biokunststoff vor allem für Füllstoffe und Verbundwerkstoffe eignet und hier den häufig verwendeten Rohstoff Holz ersetzen kann.

Der neuartige Biokunststoff wurde für sogenannte Wood-Plastic-Composites (WPC) nutzbar gemacht, die vor allem im Bausektor – etwa als Bodenbeläge und Terrassendielen – und in der Automobilindustrie eingesetzt werden können. Das Projekt SpaPlast wurde von Februar 2022 bis April 2023 vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus Mitteln des Maßnahmenpakets Stadt.Land.ZUKUNFT gefördert.

Premiere auf der Agritechnika

Erste Projektergebnisse sind noch bis zum 18. November auf der diesjährigen Agritechnica am Stand des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Halle 24, Stand D06) zu sehen.

bb