Jena: Neubau für Mikrobiom-Forschung
Rund 40 Mio. Euro investieren Bund und Freistaat Thüringen in den Bau des „Microverse Center Jena“. Es wird das Herzstück des neuen Exzellenzclusters zur Mikrobiom-Forschung.
Auf 4.900 Quadratmetern entsteht ab dem kommenden Jahr in Jena das „Microverse Center Jena“ (MCJ). Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz – neben sieben weiteren Forschungsneubauten in der Bundesrepublik – jetzt beschlossen. Jeweils rund 20 Mio. Euro wollen der Bund und der Freistaat Thüringen dazu investieren. Die Baukosten einschließlich Erstausstattung belaufen sich voraussichtlich auf 44,9 Mio. Euro. Im kommenden Jahr startet die Errichtung des Gebäudes, 2024 soll der Neubau fertig sein. Das Forschungsgebäude auf dem Beutenberg-Campus der Universität Jena soll das räumliche Herzstück des Exzellenzclusters „Gleichgewicht im Mikroversum“ (Balance of the Microverse) werden. Im Fokus stehen die Zusammensetzung sowie Kommunikation und Interaktion mikrobieller Gemeinschaften untereinander und mit ihrer Umwelt – bei Pflanzen, Tieren und Menschen.
Zentrum der Mikrobiomforschung
Im September 2018 hatte die Friedrich-Schiller-Universität Jena den Zuschlag für den Exzellenzcluster erhalten. „Der Neubau ist Voraussetzung, um das Forschungsprogramm des Exzellenzclusters langfristig erfolgreich umzusetzen“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee anlässlich der Empfehlung durch den Wissenschaftsrat im Mai. Weiter lobte Tiefensee: „Keine andere Universität in Deutschland verfolgt den Schwerpunkt, die Bedeutung des Mikrobioms für die menschliche Gesundheit herauszuarbeiten, so konsequent und so umfassend.“ Mit seiner modernen Geräteausstattung und der strikten Ausrichtung auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit biete der Neubau beste Voraussetzungen, um Jena als Zentrum der Mikrobiom-Forschung in Deutschland zu etablieren.
170 Wissenschaftler aus vielen Disziplinen
Im MCJ will die Universität bestehende und neue Forschungsgruppen auf dem Gebiet der mikrobiellen Kommunikation zusammenführen. Interdisziplinarität wird dabei großgeschrieben, denn die Gruppen umfassen die Fachgebiete Mikrobiologie, Infektionsbiologie, Bioinformatik, Medizin, chemische Biologie, Ökologie sowie Optik/Photonik und Materialwissenschaften. Insgesamt wird das MCJ für 170 Wissenschaftler und 30 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter ausgelegt. Außerdem bietet das Gebäude die notwendige Infrastruktur für drei bestehende und vier neu zu schaffende Professuren, vier Nachwuchsforschergruppen sowie das Microverse Imaging Center und die Geschäftsstelle des Exzellenzclusters. Darüber hinaus sieht das Konzept 35 Arbeitsplätze für Promovierende und Gastwissenschaftler vor.
Spitzenforschungszentrum in Jena
„Wir sind wirklich sehr froh, dass wir durch diese großzügige Unterstützung des Bundes, des Freistaats Thüringen und der Friedrich-Schiller-Universität die Chance erhalten, für unseren Microverse-Exzellenzcluster ein strukturelles Zentrum zu schaffen. Dadurch wachsen Universität und außeruniversitäre Institute weiter zusammen und bilden die Basis für ein weltweit sichtbares Zentrum der Spitzenforschung“, sagt Axel Brakhage, Sprecher des Exzellenzclusters.
bl/pg