BASF: Weltweit erster Autodachrahmen aus Naturfaser
Die BASF hat gemeinsam mit den US-amerikanischen Autozulieferer IAC den weltweit ersten Autodachrahmen aus Naturfasern entwickelt. Die neue Schiebedachkonstruktion wird bereits in der neuen E-Klasse von Mercedes eingebaut.
Die BASF hat gemeinsam mit den US-amerikanischen Autozulieferer IAC den weltweit ersten Autodachrahmen entwickelt, der komplett aus Naturfasern besteht. Für die Belastbarkeit und Wärmebeständigkeit des neuartigen Leichtbauteils sorgt das von BASF entwickelte umweltfreundliche Bindemittel Acrodur. Das wasserbasierte und formaldehydfreie Acrylatharz wurde zum Verfestigen der aus Naturfasermatten bestehenden Schiebedachkonstruktion verwendet. Der IAC FiberFrame Dachrahmen auf Basis von Acrodur 950 L kommt erstmals in der neuen E-Klasse von Mercedes-Benz zum Einsatz.
Armaturenbretter aus Sisal, Türverkleidungen aus Flachsfasern oder Sitzschäume aus Soja: In der Fahrzeugindustrie werden zunehmend erdölbasierte Dass die Fahrzeugteile nicht nur umweltfreundlich, sondern auch belastbar sind, zeigt eine Neuentwicklung von BASF und dem US-amerikanischen Autozulieferer IAC. Dabei handelt es sich um den weltweit ersten Autodachrahmen der vollständig aus Naturfasern besteht.
Die Leichtbaukomponente wurde unter der Bezeichnung IAC FiberFrame-Technologie von dem amerikanischen Partner entwickelt. Der Ludwigshafener Chemiekonzern lieferte dafür das Bindemittel Acrodur, dass zum Verfestigen der Naturfasermatten verwendet wurde, um daraus das Formteil für den Schiebedachrahmen herzustellen. Das wasserbasierte und formaldehydfrei vernetzende Acrylat-harz beruht laut BASF auf der thermischen Vernetzung von Polycarbonsäuren mit einem multifunktionalen Alkohol. Der Stoff ist umweltverträglich, weil keine organischen Stoffe wie Phenol oder Formaldehyd freigesetzt werden, sondern lediglich Wasser, das als Nebenprodukt bei der Aushärtung anfällt.
Naturfaserrahmen leichter als Metallgestell
Aber nicht nur das. „Naturfaser-Dachrahmen auf Basis von Acrodur 950 L sind um rund 40 Prozent leichter als Dachrahmen aus Metall. Dadurch unterstützen wir Automobilhersteller dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Denn leichtere Fahrzeuge verbrauchen weniger Treibstoff und stoßen eine geringere Menge CO2 aus“, betont Thorsten Habeck, Marketingleiter im Bereich Dispersionen für Faserbindung bei BASF.
Bindemittel garantiert formstabil und belastbar
Das Bindemittel ist aber nicht nur unweltverträglich. Es ist auch leichter zu verarbeiten. „Die mit Acrodur verstärkten Naturfaserbauteile sind hervorragend formbar, umweltfreundlich und sparen Zeit bei der Fertigung von Kompositen. Das Produkt ist zudem emissionsarm, was unsere Arbeit sicherer macht“, sagt Fritz Schweindl, Director Advanced Engineering bei IAC. Im Ergebnis kann der weltweit erste Naturfaser-Schiebedachrahmen hinsichtlich Stabilität und Belastbarkeit mit den herkömmlichen Metallrahmen mithalten. Hinzukommt, dass durch den Wegfall des krebserregenden Formaldehyds im Bindemittel die toxische Belastung bei der Herstellung entfällt und die Naturfaserkonstruktion wesentlich leichter ist und somit positiven Einfluss auf den Benzinverbrauch hat. Bei Mercedes-Benz kommt der Schiebedachrahmen aus Naturfaser bereits zum Eisatz. Seit Anfang April können innerhalb Europas Fahrzeuge der neuen E-Klasse mit dem neuartigen Dachrahmen beim Händlern bestellt werden.