Löwenzahn als Kautschukquelle erschließen

Löwenzahn als Kautschukquelle erschließen

Die Erforschung des Russischen Löwenzahns als Quelle für Kautschuk wird erneut öffentlich gefördert. In einem neuen Projekt sollen die Gewächse mit heimischem Löwenzahn gekreuzt werden.

Der Gemeine Löwenzahn soll mit dem Russischen Löwenzahn gekreuzt werden, um dem Kautschuk-Anbau zu dienen.
Der Gemeine Löwenzahn soll mit dem Russischen Löwenzahn gekreuzt werden, um dem Kautschuk-Anbau zu dienen.

Der Bedarf an Naturkautschuk ist groß und steigend, insbesondere in der Reifenindustrie. Bislang wird er vor allem über den Anbau des in den Tropen beheimateten Kautschukbaums gedeckt. Dessen Vorkommen könnten künftig nicht mehr genügen, um der Nachfrage zu begegnen. Der Forschungsverbund TAKOWIND III möchte deshalb eine Alternative schaffen, die sich auf europäischen Äckern anbauen ließe. Im Fokus steht dabei der Russische Löwenzahn.

Kautschukgehalt steigern

Der Russische Löwenzahn Taraxacum koksaghyz bildet in seiner Wurzel Kautschuk, der ähnliche Eigenschaften aufweist wie das Produkt des Kautschukbaumes Hevea brasiliensis. Im Forschungsverbund TAKOWIND III wollen das Pflanzenzüchtungsunternehmen Eskusa, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und das Julius-Kühn-Institut für Kulturpflanzen den Russischen Löwenzahn als Kautschukquelle optimieren. Dazu soll die Pflanzen mit ihrem einheimischen Verwandten, dem Gemeinen Löwenzahn gekreuzt werden.

In den vorhergehenden Verbundprojekten ist es bereits gelungen, den Kautschukgehalt in den Wurzeln gegenüber der Wildpflanze zu steigern. Für den kommerziellen Einsatz ist das jedoch noch nicht ausreichend. Die gezielte Anwendung neuer genetischer Erkenntnisse soll dabei helfen.

Praktische Anbaufragen klären

Außerdem wollen die Projektpartner eine Reihe weiterer praktischer Fragen klären, darunter solche zur Aussaatfähigkeit, zur Blütenbildung über mehrere Jahre und zur Ausbreitung der Pflanzen. Nicht zuletzt gilt es zu untersuchen, über wie viele Jahre sich eine Pflanze produktiv nutzen lässt. Darüber hinaus müssen die Forscher im Blick behalten, welche Eigenschaften und Qualität der jeweils gewonnene Kautschuk aufweist.

Das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert den in vier Teilvorhaben gegliederten Forschungsverbund TAKOWIND III über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe.

bl