Grüne Startups im Aufwind

Grüne Startups im Aufwind

Jedes vierte Jungunternehmen in Deutschland unterstützte 2018 mit Produkten und Dienstleistungen die Green Economy. Das belegt der erste „Green Startup Monitor“.

Grüne Startups haben die Marktchancen erkannt und sind mittlerweile in allen Bereichen unterwegs.

Welche Rolle spielen grüne Startups in Deutschland? Wie groß ist ihr Anteil an den Neugründungen? Antworten liefert eine Studie, die das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) durchgeführt haben. Im März wurden die Ergebnisse im ersten „Green Startup Monitor“ veröffentlicht. Das Fazit der Autoren stimmt optimistisch: „Jedes vierte Startup verfügt über Produkte und Dienstleistungen, die zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Diese Gründungen sind ein erheblicher ökonomischer Faktor und ein wesentlicher Treiber für den Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem“, sagt Klaus Fichter, Leiter des Borderstep Instituts und Ko-Autor der Studie.

Marktchancen erkannt

Die Studie macht deutlich, dass nachhaltige Startups die Nische verlassen haben. Der Anteil grüner innovativer Wachstumsunternehmen lag demnach 2018 bei 26%, und das nicht nur im IT-Bereich: Ressourcenschonende und umweltfreundliche Innovationen sind mittlerweile in allen Branchen und Technologiebereichen zu finden. Zwei Drittel dieser Startups sind in den Bereichen Energieerzeugung, chemische Erzeugnisse, Landwirtschaft und Mobilität präsent. „Ökologische Herausforderungen wie der Klimaschutz bieten wettbewerbsfähige Marktchancen für Unternehmen – grüne Startups haben das verstanden“, resümiert Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die die Studie mit 360.000 Euro förderte.

Ähnliches Umsatz- und Mitarbeiterwachstum

Die Studie benennt auch das wirtschaftliche Potenzial grüner Innovationen. Nachhaltige Startups planen demnach ein ähnliches Umsatz- und Mitarbeiterwachstum wie nicht-grüne Gründer. Allerdings sehen sie das Wachstum deutlich seltener als Herausforderung. Sind sie jedoch wachstumsorientiert, haben sie ein deutlich größeres Interesse an einer Internationalisierung. Hinzukommt, dass die grünen Gründer leichter Mitarbeiter finden als andere junge Unternehmen. Der Studie zufolge wollen 91% innerhalb eines Jahres im Durchschnitt sieben neue Mitarbeiter einstellen. „Solche Informationen sind entscheidend, um Investoren oder politische Entscheidungsträger zu überzeugen“, sagt Yasmin Olteanu von Borderstep und Ko-Autorin des Monitors. Nicht nur mit ihren Ideen sind grüne Startups oft Vorreiter. Auch mit ihren Geschäftsmodellen gehen sie oft andere Wege. 

Green Startup Monitor 2018

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier:

Impulse für Erneuerung der Wirtschaft

Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betont das Potenzial grüner Startups in seinem Grußwort zum „Green Startup Monitor. „Mit ressourcen- und umweltschonenden Produkten, innovativen Verfahren oder neuen Geschäftsmodellen geben sie Impulse für eine stetige Erneuerung unserer Wirtschaft. Sie zeigen damit zugleich, dass Ökologie und unternehmerische Lösungen keine Gegensätze sein müssen, sondern unser Land voranbringen.“ Altmaier würdigt den Monitor als ein „exzellentes Instrument“, um die grüne Gründerszene in Deutschland näher zu beleuchten und insgesamt sichtbarer zu machen.

Im April hat die Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein neues Sonderprogramm zur Förderung grüner Startups über 1,5 Mio. Euro aufgelegt.

bb