Mit einem therapeutischen Antikörper das Tumorwachstum bremsen

Mit einem therapeutischen Antikörper das Tumorwachstum bremsen

GO-Bio 5

Markus Junker
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachwuchsforschergruppe Tumorimmunologie
Universitätsfrauenklinik Würzburg
junker_m1@klinik.uni-wuerzburg.de

Kurzzusammenfassung:

Krebszellen produzieren in vielen Fällen ein Übermaß an bestimmten Wachstumsfaktoren oder Signalmolekülen. Das gilt auch für den Wachstumsfaktor GDF-15 (growth and differentiation factor-15). Erhöhte Konzentrationen dieses löslichen Eiweißmoleküls begünstigen das Wachstum von Tumoren und die Entstehung von Metastasen. Das Protein kann im Blut nachgewiesen werden. In seiner Doktorarbeit hat Markus Junker einen monoklonalen Antikörper erzeugt, der zielgenau an das GDF-15-Molekül andocken kann. Dadurch blockiert er dessen Wirkung. In verschiedenen Tierversuchen hat sich bereits gezeigt, dass sich das Tumorwachstum durch eine Blockade von GDF-15 hemmen ließ.

Auf diesen vielversprechenden Daten aufbauend soll derAntikörper nun zu einem Wirkstoff für die Immuntherapie weiterentwickelt werden. In der ersten Phase der GO-Bio-Förderung soll der Antikörper für den Einsatz in klinischen Studien optimiert und nach GMP-Standards produziert werden. Zunächst gilt es dazu, den Wirkstoff für den Einsatz beim Menschen anzupassen, das Molekül muss also humanisiert werden. Parallel ist die Entwicklung weiterer Antikörperversionen geplant. Außerdem soll auch ein begleitender diagnostischer Test entwickelt werden. Die Wirkstoffkandidaten müssen sich dann in präklinischen Studien und Toxizitätstests beweisen.

Für diese Arbeiten kooperiert das Team um Junker mit der Sektion für experimentelle Antikörpertherapie der Universität Tübingen und der Firma Synimmune, die 2010 ebenfalls im Zuge einer GO-Bio-Förderung entstanden ist. Für die Entwicklung der begleitenden Diagnostik ist eine Zusammenarbeit mit der Firma Vasopharm geplant. Die Firmengründung ist nach Erreichen der GMP-Produktion des Antikörpers und der erfolgreichen Toxizitätstestung geplant. Für klinische Studien steht die „Early Clinical Trial Unit“ des Universitätsklinikums Würzburg zur Verfügung.