Glossar

Biopolymere

sind Makromoleküle, die von lebenden Zellen erzeugt werden. Dazu zählen etwa Nukleinsäuren, Stärke und  die Cellulose in der Zellwand von Pflanzen. In der Werkstofftechnik versteht man unter Biopolymeren Kunststoffe, die ganz oder teilweise aus Biomasse hergestellt werden. Sie substituieren erdölbasierte Produkte nicht nur, sondern können neuartige Eigenschaften aufweisen.

Bioprozesstechnik

Interdisziplinäres Themengebiet, das sich mit den verfahrenstechnischen  Abläufen eines  biotechnologischen Produktionsprozesses sowie seiner Optimierung befasst.  Zur Bioprozesstechnik zählen der Betrieb von Bioreaktoren mithilfe von Mess- und Regeltechnik sowie die Aufarbeitung und Reinigung der entstehenden Produkte. Synonym: Bioverfahrenstechnik

Bioraffinerie

integratives Gesamtkonzept für die Verarbeitung von nachwachsenden Rohstoffen zu Chemikalien, Biowerkstoffen und anderen stofflichen Produkten sowie Brenn- und Kraftstoffen unter möglichst vollständiger Ausnutzung der Biomasse (vergleichbar einer Ölraffinerie, die jedoch aus Erdöl eine Vielzahl unterschiedlicher Stoffe herstellt).

Bioreaktor

Ein Bioreaktor ist ein Behälter, in dem speziell herangezüchtete Mikroorganismen oder Zellen unter möglichst optimalen Bedingungen in einem Nährmedium kultiviert werden, um entweder die Zellen selbst, Teile von ihnen oder eines ihrer Stoffwechselprodukte zu gewinnen. Bioreaktoren werden auch als Fermenter bezeichnet.

Biotechnologie

Die Anwendung von Wissenschaft und Technik  auf lebende Organismen sowie deren Bestandteile, Produkte und Modelle zwecks Veränderung von lebender oder nicht lebender Materie zur Herstellung von Gütern, Stoffen und Produkten, einschließlich der Wissenserweiterung und Bereitstellung von Dienstleistungen.

Biotenside

 ober- und grenzflächenaktive Substanzen, die aus biologischen Ressourcen gewonnen werden.  Da Tensidmoleküle sind waschaktiv, da sie aus einem wasserlöslichen und fettlöslichen Bestandteil zusammengesetzt sind.  Eingesetzt werden sie vor allem zum Benetzen, Lösen, zur Schaumbildung, als Detergens sowie zur Herstellung oder zum Zerstören von Emulsionen.

Boden

Boden ist der oberste Teil der Erdkruste, der von vielen Lebewesen bewohnt wird. Zugleich ist er prägend für die Vegetation, die den Boden bedeckt. Im Boden finden Austauschprozesse zwischen Luft, Wasser, organischer Materie und Gestein statt. Der Boden hat im Ökosystem eine Schlüsselposition für örtliche und globale Stoffkreisläufe.

Bulkchemikalien

Bulkchemikalien oder Bulkprodukte sind Grundchemikalien, die in Mengen von mehr als 10.000 Tonnen pro Jahr hergestellt werden.

Carotinoide

Carotinoide sind natürliche, fettlösliche Farbstoffe aus Pflanzen, die vor allem als Radikalfänger den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen. Das bekannteste Carotinoid ist das Beta-Carotin (Provitamin A) aus der Karotte, der es auch die charakteristische Farbe verleiht.

Cellulose

langkettige Kohlenhydratfaser, als Bestandteil von pflanzlichen Zellwänden eines der wichtigsten Kohlenhydrate auf der Erde. Cellulose ist Rohstoff zur Herstellung von Papier, Kunststoffen und Fasern.

Chitin

Chitin ist ein langkettiges Zuckermolekül (Polysaccharid). In der Natur kommt es vor allem im Exoskelett von Insekten und Krebsen sowie in den Zellwänden niederer Pilze vor. Neben Cellulose und Lignin ist Chitin eines der häufigsten Naturpolymere.

DNA

Die Desoxyribonukleinsäure (desoxyribonucleic acid) ist ein doppelsträngiges, schraubig gewundenes Biomolekül, das die Erbinformation trägt. In der DNA ist chemisch der universelle genetische Code niedergelegt. Die Erbinformation ­– eine Abfolge von Nukleotidbausteinen – bildet den Bauplan für Eiweißmoleküle, die wiederum in der Zelle alle möglichen biologischen Funktionen übernehmen.

E. coli

E. coli ist die Kurzbezeichnung für das natürlich im Darm vorkommende Bakterium Escherichia coli. Diese Bakterienart wird bevorzugt in der molekularbiologischen Forschung und für  biotechnologische Anwendungen wie die Arzneiproduktion genutzt, da es gut erforscht ist und beim Menschen keine Allergien verursacht.

Effizienz

Strategie, die auf das Erbringen einer Produktionsleistung oder Dienstleistung mit möglichst geringem Material- und Energieeinsatz abzielt. Effizienz steht im Kontext der Bioökonomie für die Steigerung der Produktivität bei der Nutzung von biogenen Ressourcen. Hierbei geht es vor allem um eine Prozess-, Nährstoff- und Ertragsoptimierung. Auch Ansätze wie Langlebigkeit, Vielfachnutzung und Recycling gehören zu den Effizienzstrategien.

Energiepflanzen

Pflanzen, die für die Bioenergiegewinnung angebaut und genutzt werden. Neben Mais sind das Raps, Getreide und Zuckerrübe sowie Pappeln, die Durchwachsene Silphie oder Wildpflanzen.

Enzym

Ein Enzym ist ein komplexes Eiweißmolekül, das als Beschleuniger biochemischer Reaktionen wirkt. Deswegen werden Enzyme auch als Biokatalysatoren bezeichnet. Der überwiegende Teil biochemischer Reaktionen in lebenden Systemen wird von Enzymen umgesetzt und gesteuert. Enzyme gehen sehr spezifisch zu Werke – ein einzelnes Enzym katalysiert in der Regel nur eine einzige Reaktion und es setzt nur ein ganz bestimmtes Molekül um. Das macht Enzyme zu biologischen Spezialwerkzeugen.

Feinchemikalien

sind Substanzen mit einem hohen Reinheitsgrad, wie sie etwa bei Wirkstoffen in der pharmazeutischen Industrie benötigt werden.

Fermentation

Die Fermentation bezeichnet in der Biotechnologie die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von Bakterien, Pilz-oder Zellkulturen oder durch Zusatz von Enzymen.

Fermenter

Fermenter ist eine andere Bezeichnung für Bioreaktor.

Fruchtfolge

die zeitliche Abfolge der Nutzpflanzen, die auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebaut werden. Ein geordnetes zeitliches Nacheinander verschiedener Nutzpflanzenarten erhält die Bodenfruchtbarkeit, sorgt für gesunde Pflanzen und verhindert die Ausbreitung von Schädlingen.