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Ob Hitzestress oder Kälteeinbruch: Pflanzen reagieren oft sehr empfindlich auf schnelle Wetterumbrüche und sorgen damit für Ernteverluste in der Landwirtschaft. Um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, ist es wichtig die Mechanismen zu kennen, mit denen Pflanzen auf ihre Umgebungstemperatur reagieren. Mit der Temperaturwahrnehmung von Pflanzen beschäftigt sich Philip Wigge in einem Projekt, dass kürzlich mit einem renommierten ERC Advanced Grant ausgezeichnet wurde. Der Potsdamer Molekularbiologe will darin ergründen, wie Pflanzen ein korrektes Temperatursignal ermitteln können, auch wenn die Umgebungsbedingungen starken Schwankungen unterliegen.

From heat stress to cold snaps: plants are often very sensitive to rapid weather changes, causing crop losses in agriculture. To meet the challenges of climate change, it is important to understand the mechanisms by which plants respond to their ambient temperature. Philip Wigge is working on the temperature perception of plants in a project that was recently awarded the prestigious ERC Advanced Grant. In this project, the molecular biologist from Potsdam wants to find out how plants can determine a correct temperature signal, even if the ambient conditions are subject to strong fluctuations.

Synthetische Kunststoffe haben in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts in fast alle Bereiche des Lebens Einzug gehalten. Innerhalb von 50 Jahren, von 1964 bis 2014, ist der Kunststoffverbrauch um das Zwanzigfache gestiegen. Wurden 1964 noch 15 Millionen Tonnen Kunststoff verbraucht waren es 2014 bereits 311 Millionen Tonnen pro Jahr. Eine Folge ist die zunehmende Verschmutzung der Umwelt mit Kunststoffmüll. Hinzu kommt der steigende weltweite Erdölverbrauch und die mit der Kunststoffproduktion verbundenen Treibhausgasemissionen.

Ein Team der RWTH Aachen in Kooperation mit der ETH Zürich hat nun gezeigt, dass durch die Kombination von Recycling, Biomassenutzung, Kohlenstoffabscheidung und -verwertung Netto-Null-Treibhausgasemissionen aus Kunststoffen erreicht werden können. Die Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurde, basiert auf einem neuen, ganzheitlichen Modell der globalen Kunststoffproduktion und -entsorgung.

Der Begriff Netto-Null bedeutet, dass ein Gleichgewicht zwischen dem in die Atmosphäre emittierten und dem ihr entzogenen Kohlenstoff erreicht wird, so dass der Kohlenstoff-Fußabdruck gleich Null ist. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen alle drei Kreislauftechnologien - Recycling, Biomassenutzung sowie Kohlenstoffabscheidung und -nutzung - eingesetzt werden.

Zu den Strategien zur Verringerung der Treibhausgasemissionen gehören die Dekarbonisierung der Energieversorgung in der Kunststofflieferkette und der Ersatz von fossilem Kohlenstoff durch geschlossene Kreislauftechnologien wie chemisches und mechanisches Recycling, Biomassenutzung sowie Kohlenstoffabscheidung und -nutzung.

Die Autoren zeigen, dass der Einsatz politischer Instrumente zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Kunststoffabfällen als Ressource und zur Schaffung wirtschaftlicher Anreize für verstärkte Investitionen in die Biomasse- und CO2-Nutzung den Weg zu Netto-Null-Emissions-Kunststoffen fördern kann.

Synthetic plastics have entered almost every aspect of life in the middle of the last century. Within 50 years, from 1964 to 2014, plastic consumption has increased twentyfold. In 1964, 15 million tons of plastic were consumed, but by 2014 this figure had risen to 311 million tons per year. One consequence is the increasing pollution of the environment with plastic waste. Added to this is the rising global consumption of crude oil and the greenhouse gas emissions associated with plastic production.

A team from RWTH Aachen University in cooperation with ETH Zurich has now shown that net-zero greenhouse gas emissions from plastics can be achieved by combining recycling, biomass utilization, carbon capture and recovery. The study, recently published in the journal Science, is based on a new, holistic model of global plastics production and disposal.

The term net-zero means that a balance is achieved between the carbon emitted into the atmosphere and the carbon removed from it, so that the carbon footprint is zero. To achieve net zero emissions, all three loop technologies - recycling, biomass utilization, and carbon capture and utilization - must be used.

Strategies to reduce greenhouse gas emissions include decarbonizing the energy supply in the plastics supply chain and replacing fossil carbon with closed-loop technologies such as chemical and mechanical recycling, biomass utilization, and carbon capture and utilization.

The authors show that using policy tools to increase the availability of plastic waste as a resource and to provide economic incentives for increased investment in biomass and CO2 utilization can promote the path to net-zero emissions plastics.

Wie vernetze ich mich mit anderen Forschenden in der Bioökonomie? Wie entwickeln wir gemeinsam, über unsere Disziplingrenzen hinweg, Strategien und Lösungen für den Wandel hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise? Wie trage ich meine Forschung in die Öffentlichkeit? Für wen könnte das spannend sein – und fühle ich mich damit überhaupt wohl? Um all diese Fragen ging es für rund 80 junge Forschende aus dem Bereich der Bioökonomie beim Bioökonomie-Camp 2021. Veranstaltet wurde die zweitägige Netzwerk-Veranstaltung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Universität Hohenheim.

Input durch hochkarätige Fachleute

Das Programm setzte sich aus interaktiven Podiumsdiskussionen, Barcamp-Sessions, Deep-Dive-Workshops und Diskussionsrunden zusammen. Input kam dabei von hochkarätigen Fachleuten. Für das BMBF stellte Referatsleiterin für Wissenschaftskommunikation, Cordula Kleidt, zur Begrüßung fest: „Die Förderung guter Wissenschaftskommunikation ist ein Kernanliegen.“ Sie freue sich, dass es inzwischen auch Konzepte gebe, wie im Wissenschaftssystem Kommunikationsleistungen Anerkennung finden können. „Wir brauchen Forschende, die in den Dialog mit der Zivilgesellschaft treten und den Austausch zu Forschungsfragen anregen“, sagte sie.

Die Bedeutung und wichtige Konzepte der Bioökonomie hob Iris Lewandowski als Co-Vorsitzende des Bioökonomierats Deutschland hervor. Sie umriss drei Säulen, die für eine Bioökonomie wichtig sind:  biologisches Wissen für effizientes Produzieren zu entwickeln und verantwortungsvoll anzuwenden, biogene Ressourcen nachhaltig zu nutzen und die gesellschaftliche Transformation voranzubringen. „In der Bioökonomie haben wir komplexe Probleme, darum brauchen wir inter- und transdisziplinäre Antworten“, betonte Lewandowski. Diese Antworten dürften jedoch nicht nur aus der Wissenschaft stammen, sondern müssten auch gesellschaftlich relevante Fragen und Impulse aufnehmen. Das sei eine der wesentlichen Aufgaben im Bioökonomie-Camp 2021. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen und 70 Forschungseinrichtungen würden hier zusammenkommen, um sich über Forschung auszutauschen und Perspektiven zu erweitern.

Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Die Regulierung des Pestizideinsatzes, die Verbesserung des Tierwohls oder die Vermeidung von Kunststoffen in der Landwirtschaft sind nur einige Herausforderungen, die mithilfe modernster Technologien bewältigt werden können. Um Innovationen durch Neugründungen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmitteltechnologie und Biotechnologie zu beschleunigen, haben die Technische Universität München (TUM) und UnternehmerTUM das TUM Venture Lab Food-Agro-Biotech (FAB) initiiert. Das Lab FAB ist eines von insgesamt acht TUM Venture Labs, die vor einem Jahr an den Start gingen und Forschende und Studierende der TUM bei unternehmerischen Ausgründungen in den verschiedenen technologiebasierten Bereichen unterstützen sollen.

Lösungen für nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Ernährung

Für die Sparte Food/Agro/Biotech (FAB) konnte die TUM nun mit der BayWa AG eine neue Unterstützerin gewinnen. Das Münchner Unternehmen wird demnach künftig mit 1,4 Mio. Euro innovative Geschäftsideen und Neugründungen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmitteltechnologie und Biotechnologie fördern. Darüber hinaus werden die Gründerteams von der Expertise des Unternehmens im Agrarsektor und dessen internationaler Erfahrung in Gesprächen profitieren. Der Vertrag über die Partnerschaft wurde Ende September unterzeichnet.

Die Förderung von Start-ups sei ein wichtiger Beitrag, um Innovationen zu beschleunigen und in die Praxis zu bringen, sagte der Vorstandsvorsitzende der BayWa, Klaus Josef Lutz bei der Vertragsunterzeichnung. „Die Wertschöpfungskette der Lebensmittel steht vor immensen Herausforderungen – ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich. Neue Technologien und die Digitalisierung können hier hocheffiziente Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung bieten. Dafür braucht es Investitionen in Foodtech und Agtech hierzulande“, so Lutz weiter.

Zukunftsweisende Innovationen marktfähig machen

Das TUM Venture Lab FAB bietet Gründerteams auf dem Campus Weihenstephan die notwendige Infrastruktur, um ihre Forschungsergebnisse zu marktfähigen und praxistauglichen Innovationen weiterzuentwickeln. Dafür stehen den Teams unter anderem Laborräume und Werkstätten zur Verfügung. Im Rahmen von Fortbildungs- und Inkubatorprogrammen werden die Gründungswilligen individuell von der Teamfindung über die Entwicklung des Geschäftsmodells bis hin zur Unterstützung bei der Finanzierung von Fachleuten begleitet. „Auf diesem für Umwelt und Gesundheit bedeutenden Feld erwarten wir durch die Verbindung von Natur- und Lebenswissenschaften mit Künstlicher Intelligenz, Robotik und Sensorik zukunftsweisende Innovationen. München hat das Potenzial, eines der weltweit führenden Deep-Tech-Zentren zu werden“, so TUM-Präsident Thomas F. Hofmann.


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Durch den Abrieb von Synthetikfasern gelangen beim Wäschewaschen jedes Jahr in Deutschland etwa vier Kilogramm Mikroplastik pro Person in die Umwelt. Diese winzigen Partikel landen über das Abwasser auch in Gewässern, wo sie von Fischen aufgenommen werden. Doch einige Wasserlebewesen besitzen mit ihren Kiemen ein Filtrationssystem, um Nahrungspartikel vom Wasser zu trennen und damit auch Mikroplastik auszusieben. Im Projekt Fishflow wollen Forschende der Universität Bonn mit dem Fraunhofer UMSICHT und der Firma Hengst nach dem Vorbild von Fischkiemen nun einen neuartigen Filter für Waschmaschinen entwickeln, der effektiv und nachhaltig Mikroplastikpartikel aussiebt.

Filtergeometrie der Kiemen vermessen

„Es gibt viele filtrierende Tiere, aber der Apparat der Fische, von den Kiemenbögen bis zur Weiterleitung der Nahrung in den Verdauungstrakt, weist im Vergleich die höchste Ähnlichkeit zu den Verhältnissen in der Waschmaschine auf”, sagte Alexander Blanke vom Institut für Evolutionsbiologie und Ökologie der Universität Bonn. Leandra Hamann vom Fraunhofer UMSICHT hat im Vorfeld bereits die Kiemengeometrie verschiedenster Fische vermessen – darunter die von Makrelen und Sardinen, die als sogenannte Filtrationsmeister gelten. Um die effizienteste Filtergeometrie aufzuspüren, werden nun anhand der Messdaten Computermodelle der Kiemen erstellt, Simulationen durchgeführt und dann am 3D-Drucker nachgebaut. Schließlich sollen die bionischen Modelle der Kiemenstrukturen im Strömungskanal und zuletzt auch in einer Waschmaschine getestet werden.

Effiziente Filterleistung und nachhaltige Herstellung

Ziel des Projektes Fishflow ist es, einen effizienten Filter zu entwickeln, der mehr als 90% der Mikroplastikpartikel in der Waschmaschine auffängt. Außerdem soll der Filter möglichst lange halten und nachhaltig hergestellt sein. „Wir werden schon früh bei der Produktentwicklung eine Ökobilanz durchführen, um den ökologischen Nutzen zu bewerten“, sagt Ilka Gehrke vom Fraunhofer UMSICHT. Im Projekt arbeiten Forschende aus den Bereichen Biologie, Material- und Ingenieurswissenschaften zusammen, um möglichst schnell einen Prototyp des bionischen Waschmaschinenfilters präsentieren zu können. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für ein Jahr mit rund 500.000 Euro gefördert.

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About four kilograms of microplastics per person enter the environment every year in Germany as a result of washing synthetic fibers. The tiny particles then enter waterways via wastewater, where they are ingested by fish. However, some aquatic animals have a filter system in their gills that separates food particles from the water and thus also filters out microplastics. In the Fishflow project, researchers from the University of Bonn together with Fraunhofer UMSICHT and the company Hengst now want to develop a new type of filter for washing machines based on the model of fish gills, which filters out microplastic particles effectively and sustainably.

Measuring the filtering geometry of the gills

"There are many filter-feeding animals, but from the gill arches to the routing of food into the digestive tract, fish show the highest similarity to the conditions in the washing machine," said Alexander Blanke from the Institute of Evolutionary Biology and Ecology at the University of Bonn. Leandra Hamann from Fraunhofer UMSICHT has already measured the gill geometry of a wide variety of fish in advance - including those of mackerel and sardines, which are considered so-called filtration masters. In order to track down the most efficient filter geometry, computer models of the gills are now being created based on the measurement data, simulations are being carried out and then replicated on the 3D printer. Finally, the bionic models of the gill structures will be tested in the flow channel and, finally, in a washing machine.

Efficient filter performance and sustainable manufacturing

The aim of the Fishflow project is to develop an efficient filter that captures more than 90% of the microplastic particles in the washing machine. In addition, the filter should last as long as possible and be manufactured sustainably. "We will conduct a life cycle assessment early on in the product development process to evaluate the ecological benefits," says Ilka Gehrke from Fraunhofer UMSICHT. Researchers from the fields of biology, materials science and engineering are working together in the project to be able to present a prototype of the bionic washing machine filter as quickly as possible. The project is funded by the Federal Ministry of Education and Research (BMBF) for one year with approximately 500,000 euros.

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Pflanzenmerkmale wie Wuchshöhe, Samengröße, Photosyntheseleistung oder Blütenfarbe sind für Forschende entscheidende Faktoren, um herauszufinden, wie sich Pflanzen an ihre Umwelt anpassen oder wie sie auf künftige klimatische Veränderungen reagieren können. Aber nicht nur das Aussehen einer Pflanze ist für die Entwicklung entscheidend, sondern auch der nicht sichtbare Teil im Boden – das Wurzelsystem. Doch was verrät das Aussehen der Pflanze über die Wurzeln? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den oberen und unteren Merkmalen? Diesen Fragen ist ein internationales Forscherteam unter Mitwirkung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nachgegangen.

Kein Rückschluss von oberen auf untere Pflanzenmerkmale

Im Rahmen der Studie betrachtete das Team Daten diverser Pflanzenarten aus aller Welt und verknüpfte oberirdische Pflanzenmerkmale wie Höhe und Samengröße mit den Merkmalen von Feinwurzeln wie Durchmesser und Stickstoffgehalt. Das Ergebnis: Zwischen den Pflanzenmerkmalen über und unter der Erde gibt es keinen direkten Zusammenhang. „Das Ergebnis hat uns überrascht, weil es einer gängigen These widerspricht, dass alle Merkmale einer Pflanze aufeinander abgestimmt sind. Es gibt offenbar aber keinen universalen, einfachen Zusammenhang zwischen allen ober- und unterirdischen Pflanzenmerkmalen", erklärte Studienleiter Carlos Carmona von der Universität Tartu.

Merkmale der Feinwurzeln beim Pflanzenwachstum beachten

Die Forschenden stellten fest, dass es oberhalb der Erde sehr viele verschiedene Pflanzenmerkmale und charakteristische Muster gibt, im Boden jedoch ähneln sich die meisten Arten sehr stark. Sonnenblumen und Kiefern gleichen sich beispielsweise in Bezug auf ihre Feinwurzeln. Die oberirdischen Eigenschaften sind jedoch sehr verschieden. Im Vergleich dazu seien Pastinaken und Glockenblumen oberirdisch zwar recht ähnlich, hätten aber sehr unterschiedliche Feinwurzeln, wie das Team im Fachjournal Nature schreibt.

Im Rahmen der Studie, an der Forschende aus Australien und Kanada beteiligt waren, wurde auch die Ausprägung der Feinwurzeln genauer untersucht. Dieses Pflanzenmerkmal kam in der Forschung bislang zu kurz. Die Forschenden regen daher an, ihre Erkenntnisse für neue Forschungen zu Pflanzen als Ganzes zu nutzen und fordern, die Merkmale von Feinwurzeln bei Vorhersagen über die Entwicklung von Pflanzenarten künftig stärker zu berücksichtigen.

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For researchers, plant characteristics such as growth height, seed size, photosynthetic performance or flower color are crucial factors in finding out how plants adapt to their environment or how they can respond to future climatic changes. However, it it is not only the appearance of a plant that is crucial for its development, but also the invisible part - the root system. So what does the appearance of the plant reveal about the roots? Is there a connection between the upper and lower features? These questions have been investigated by an international team of researchers with the participation of Martin Luther University Halle-Wittenberg.

No conclusions from upper to lower plant characteristics

As part of the study, the team looked at data from diverse plant species from around the world and linked above-ground plant characteristics such as height and seed size with fine root characteristics such as diameter and nitrogen content. The result: there was no direct correlation between the two. "The surprising result contradicts the common thesis that all characteristics of a plant are coordinated. Apparently there is no universal, simple correlation between all above- and below-ground plant characteristics," explained study leader Carlos Carmona of the University of Tartu.

Characteristics of fine roots in plant growth

The researchers found that above ground, there are many different plant traits and characteristic patterns, but in soil, most species are very similar. Sunflowers and pines, for example, are similar in terms of their fine roots. However, the above-ground characteristics are very different. In comparison, parsnips and bluebells are quite similar above ground, but have very different fine roots, the team writes in the journal Nature.

The researchers also looked more closely at the development of fine roots, which has been neglected in previous research. They therefore propose that their findings be used for new research on plants and call for greater consideration to be given to the properties of fine roots when predicting the development of plant species in the future.

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Elektrogeräte beinhalten eine Menge wertvoller Rohstoffe – doch diese gehen an ihrem Lebensende oft verloren: Der Anteil an recycelten Rohstoffen in der Gesamtproduktion lag in Deutschland 2016 bei 40%. Im Projekt „Circular by Design“ haben Forschende nun am Beispiel von Kühl-/Gefriergeräten technische Gründe und Optimierungsmöglichkeiten identifiziert. Gefördert wurde der Großversuch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 800.000 Euro.

Hersteller beachten Produktlebensende zu wenig

„Am Beispiel von Kühl- und Gefriergeräten – denn 99,9 Prozent aller Haushalte in Deutschland verfügen über ein solches Gerät – wollen wir zeigen, welche Materialeffizienzpotentiale im Hinblick auf die Rückgewinnung der enthaltenen Rohstoffe, sowohl bezüglich des konstruktiven Produktdesigns als auch der Materialauswahl, vorhanden sind“, erklärt Projektkoordinatorin Simone Raatz vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF). Sie moniert, dass Hersteller Kreislauf- und Recyclingfähigkeit am Lebenszyklusende der Geräte bislang kaum beachten.

100 Kühlgeräte zerlegt und Empfehlungen entwickelt

„Für den Versuch haben wir 100 Kühl-/Gefriergroßgeräte unterschiedlichen Alters ausgewählt“, beschreibt HIF-Forscherin Magdalena Heibeck den Projektansatz. Die Altgeräte wurden zunächst charakterisiert und danach Wert- und Störstoffe wie sichtbare Platinen, Kabel und Glasböden, Kühlmittel und Kompressoren für das Recycling entnommen. Anschließend wurden die entfrachteten Kühlgeräte zerkleinert und separiert. „Alle gewonnenen Daten sowie die Produktqualität der Recyclate werden wir nun bewerten und einen Zusammenhang zur konstruktiven Gestaltung der Kühlgeräte herstellen“, erläutert Heibeck das weitere Vorgehen. „Daraus können wir Rückschlüsse für das Produktdesign ziehen und Handlungsempfehlungen für die Kühlgerätehersteller ableiten.“ Letztere haben auch deshalb eine Schlüsselrolle, um ein besseres Recycling zu ermöglichen, weil bislang jedes Kühl- oder Gefriergerät unterschiedlich aufgebaut ist und entsprechend anders für die Trockenlegung des Kühlkreislaufs und das mechanische Recycling vorbereitet werden muss. „Das bedeutet einen erheblichen zeitlichen Aufwand und vor allem viel Muskelkraft“, berichtet Heibeck weiter.

Beispielhaftes Design geplant

Einsparpotenziale sehen die Forschenden unter anderem beim Gewicht: 60% entfallen derzeit auf Stahl, Aluminium und Kupfer, 35% auf Kunststoffe. Außerdem sollten Alternativen zu schlecht wiederverwertbaren Materialen wie PU-Schaum und Kühlmitteln gefunden werden. Das Projektteam will nun ein beispielhaftes Design für einen Kühl-/Gefrierschrank entwickeln, der sowohl auf Energieeffizienz als auch auf Recyclingfähigketi optimiert ist.

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Electrical appliances contain many valuable raw materials - but these are often lost at the end of the product cycle: The proportion of recycled raw materials in total production was 40% in Germany in 2016. In the "Circular by Design" project, researchers have now identified optimization opportunities using refrigerators and freezers as an example. The large-scale trial was funded by the German Federal Ministry of Education and Research with around 800,000 euros.

Manufacturers pay too little attention to end of product cycle

"Using the example of refrigerators and freezers - because 99.9 percent of all households in Germany have such an appliance - we want to show what material efficiency potential exists with regard to the recovery of the raw materials they contain, both in terms of the constructive product design and the choice of materials," explains project coordinator Simone Raatz from the Helmholtz Institute Freiberg for Resource Technology (HIF). She criticizes the fact that manufacturers have so far paid little attention to circularity and recyclability.

100 refrigerators disassembled and recommendations developed

"We selected 100 large refrigerators/freezers of different ages for the trial," says HIF researcher Magdalena Heibeck, describing the project approach. The end-of-life appliances were first characterized and then valuable and interfering materials such as visible circuit boards, cables and glass shelves, refrigerants and compressors were removed for recycling. Subsequently, the de-fragmented refrigeration equipment was shredded and separated. "We will now evaluate all the data obtained, as well as the product quality of the recyclates, and establish a connection to the constructional design of the refrigeration units," says Heibeck, explaining the next steps. "From this, we can draw conclusions for the product design and derive recommendations for action for the refrigerator manufacturers." The latter also have a key role to play in enabling better recycling because, until now, every refrigerator or freezer has had a different design and must be prepared correspondingly differently for draining the cooling circuit and mechanical recycling. "This involves a considerable amount of time and, above all, a lot of muscle power," Heibeck continues.

Sample design planned

The researchers see potential for savings, for example, in weight: 60% is made of steel, aluminum and copper, and 35% of plastics. Furthermore, alternatives to poorly recyclable materials such as PU foam and coolants should be found. The project team now wants to develop an exemplary design for a refrigerator/freezer that is optimized for both energy efficiency and recyclability.

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Mit einem Jahr Verspätung ist im Oktober die Expo 2020 in Dubai gestartet. Das Motto der ersten Weltausstellung im arabischen Raum „Connecting Minds, Creating the Future” stellt das Thema Nachhaltigkeit als eines von drei Kernthemen in den Fokus. Bis Ende März 2022 präsentieren Aussteller aus 200 Ländern Innovationen für eine bessere und nachhaltigere Zukunft. Mit dem CAMPUS GERMANY ist Deutschland im Bereich Nachhaltigkeit vertreten. Die Ausstellung im deutschen Pavillon zeigt 36 Exponate von Forschenden, Unternehmen und Start-ups zu den Themen Energie, Stadt der Zukunft und Biodiversität. Für den deutschen Auftritt auf der Expo 2020 ist das Bundeswirtschaftsministerium verantwortlich.

Nachhaltiges Leben spielerisch lernen

Der Titel der Ausstellung CAMPUS GERMANY verdeutlicht, dass neben der Präsentation nachhaltiger Innovationen und Technologien die Bildung ein Kernanliegen ist. Jeder Besuchende des deutschen Pavillons wird daher am Eingang „immatrikuliert“ und durch Anfassen, Spielen und Mitarbeiten zum Lernen inspiriert und für das komplexe Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. In einem Bad mit 100.000 Bällen werden gleich zu Beginn Geschichten, Fakten und Namen von Persönlichkeiten vorgestellt, die sich in Deutschland für Nachhaltigkeit engagieren.

Hightech-Farmen und biotechnologisches Plastikrecycling

Im „Energy Lab“ geht es dann um Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Zu sehen sind beispielsweise ein Flugdrachen-System zur Energiegewinnung, das deutlich effizienter als traditionelle Windkraftanlagen Strom erzeugt, aber auch innovative Energiespeichersysteme und -materialien. Im „Future City Lab“ hingegen werden die Besucher Teil einer Stadtlandschaft mit vielfältigen Ideen von der Versorgung mit Nahrungsmitteln bis hin zur Mobilität. Das Berliner Agrotech-Start-up INFARM präsentiert hier ein vertikales Gewächshaus, in dem Obst und Gemüse hydroponisch auf kleinster Fläche und ohne Einsatz von Pestiziden angebaut werden.