Agrarwissenschaften

Palmöl: Verbot ist keine Lösung

Palmöl ist eines der vielseitigsten und gefragtesten Pflanzenöle: Es steckt in vielen Lebensmitteln wie Eis, Schokolade und Chips. Aber es wird auch zur Herstellung von Kosmetik und Biodiesel genutzt. Die Rodung des Regenwaldes zur Erschließung neuer Palmölplantagen steht jedoch seit langem in der Kritik. Studien belegen, dass in den Hauptanbauländern Indonesien und Malaysia die rigiden Maßnahmen zur Deckung des weltweiten Palmölbedarfs zum Aussterben vieler Tierarten und zur Vertreibung der dort lebenden Landbevölkerung führen.

Tierische Eiweiße ersetzen

Es ist eigentlich eine Idee aus der Raumfahrtforschung der 1960er-Jahre: Könnte man nicht aus den Ausscheidungen von Astronauten – Kohlendioxid und Ammoniak – wieder Proteine für deren Ernährung herstellen? Es wäre eine Art geschlossene Kreislaufwirtschaft im Miniformat. Jetzt kehrt diese Idee zurück: Forscher der Eberhard-Karls-Universität Tübingen haben sich gefragt, ob es möglich ist, einen großen Teil des menschlichen Proteinbedarfs ohne Tierzucht und Pflanzenbau zu decken.

Reisstroh als Rohstoffquelle nutzen

Rund 500 Millionen Tonnen Reis werden weltweit jährlich produziert. Als Ernteabfälle entstehen entsprechend große Mengen an Reisschalen und Reisstroh, die von den Landwirten häufig vor Ort verbrannt und dann als Asche auf die Felder verteilt werden. Da die Ernteabfälle viele kohlenstoffhaltige Moleküle beinhalten, wird auf diesem Weg jede Menge Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. Am Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock haben Forscher nun eine Alternative entwickelt, von der nicht nur das Klima, sondern auch die Reisbauern profitieren.

Insekten als Rohstoff und Futterquelle

Insekten haben als Quelle für Proteine und Fette viele Vorteile. Im Tierfutter können sie ökologisch bedenkliches Soja oder Fischmehl zum Teil ersetzen. Soja wird vielfach in Regenwaldgebieten angebaut, die zuvor gerodet wurden. Massenhafter Fischfang trägt zur Überfischung der Meere bei. Als Alternative bieten sich nahrhafte Fliegenlarven an. Sie vermehren sich enorm schnell und ernähren sich von dem, was Laien üblicherweise als Abfall bezeichnen. Die Wissenschaftler sprechen indes lieber von Reststoffen im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Vitalzustand der Pflanzen messen

Hitze, Wasser- oder Nährstoffmangel setzen Pflanzen unter Stress und führen oft zu Ernteausfällen. Gelbe oder braune Blätter sind Zeichen, dass die Pflanze kränkelt. Doch ist die Schädigung erst einmal sichtbar, ist es für eine Rettungsaktion meist schon zu spät – denn die Symptome zeigen sich erst in der späten Stressphase. Was Hobbygärtner ärgert, kann für professionelle Gartenbauer und Landwirte jedoch existenziell sein.

Ideenwettstreit zu Smart Farming gestartet

Schon heute liefern Satellitendaten Landwirten wichtige Informationen zu Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwachstum. Genutzt werden vor allem Daten der Sentinel-Satelliten, die im Rahmen des EU-Raumfahrtprogramms Copernicus alle drei bis fünf Tage aktuelle Informationen zur Erde schicken. Mit dem Trend Smart Farming gewinnen Daten aus dem All zunehmend an Bedeutung. Auch Großkonzerne wie der Systemdienstleister BayWa AG haben sich mit Blick auf eine nachhaltige Landwirtschaft  neu aufgestellt, um Landwirte mit digitalen Lösungen zu unterstützen.