Agrarwissenschaften

Nature (2016): Die Landwirtschaftsforschung verändert sich

Die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen eines Landes haben einen starken Einfluss auf seine landwirtschaftliche Produktivität und Nahrungsversorgung. Die Investitionsentscheidungen von heute werden Auswirkungen bis 2050 und darüber hinaus haben. Derzeit verändert sich die Forschungslandschaft im Lebensmittel- und Landwirtschaftsbereich (AgR&D). Zum ersten Mal investieren Staaten mit mittlerem Einkommen mehr als solche mit hohem Einkommen. Außerdem deuten die Zahlen darauf hin, dass die Ausgaben des Privatsektors sich denen des öffentlichen Sektors annähern.

CEPI (2016): Roadmap Bioeconomy

Sie sehen vor, bis 2050 die Vision einer kohlenstoffarmen, ressourceneffizienten Bioökonomie zu realisieren. Der Kohlenstoff-Footprint soll bis dahin um 80% reduziert werden, die Wertschöpfung um 50% steigen.

BDBe (2017): Hohe Akzeptanz für Biokraftstoffe aus Ackerpflanzen

69 Prozent der befragten Verbraucher in den 28 EU-Mitgliedstaaten sind für den verstärkten Einsatz dieser Biokraftstoffe, 15 Prozent sprechen sich dagegen aus und 16 Prozent haben keine Meinung dazu.

Abwässer für die Hydroponik nutzen

Auf der Suche nach wassersparenden Konzepten für die Landwirtschaft geraten immer häufiger Kläranlagen ins Visier der Forscher. Im Verbundprojekt "HypoWave" wollen Wissenschaftler um die Frankfurter Agrarökologin Martina Winker erstmals eine Methode entwickeln, um regionale Abwässer effektiver für die Pflanzenzucht zu nutzen. Im Fokus steht dabei die Hydroponik. Hierbei werden Pflanzen statt mit Erde mit einer Nährlösung versorgt.

Smarte App als Pflanzen-Doktor

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind weltweit für Landwirt und Hobbygärtner gleichfalls eine Plage. Mit der App "Plantix" bietet Simone Strey vom Hannoveraner Start-up PEAT erstmals Hilfe zur Selbsthilfe. Die Software identifiziert nicht nur Schädlingsbefall und Nährstoffmangel der Pflanze, sondern gibt anhand eines Fotos gleichzeitig Hinweise, wie gegen Krankheit oder Parasit vorzugehen ist. Für die Entwicklung wurde das Team um die Geobotanikerin auf der diesjährigen Digitalmesse CeBit mit dem "Innovation Award 2017" ausgezeichnet.

Selenreicher Apfel aus dem Alten Land

Ob Jonagold, Boskop oder Elstar: Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Fast 2.000 verschiedene Sorten gibt es hierzulande. Die Frucht hat wenig Kalorien, aber viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Forschende der Hochschule Osnabrück haben einen Apfel entwickelt, der um einen gesundheitsförderlichen Inhaltsstoff reicher ist und zudem das Immunsystem stärken soll. Die Innovation: Die neue Frucht namens Selstar punktet mit einem besonders hohen Selen-Gehalt.

Wie Pflanzen um Licht kämpfen

Pflanzen brauchen Licht zum Wachsen. Dabei konkurrieren sie jedoch oft mit Nachbarn, die größer sind und sie somit in den Schatten drängen. Um dennoch ausreichend Licht einzufangen, haben Pflanzen verschiedene Strategien entwickelt, zwischen denen sie je nach Konkurrenzsituation wählen, wie Forscher der Universität Tübingen herausfanden.

Pflanzenhaare hart wie Zähne

In der Tierwelt sind spitze Stacheln und scharfe Zähne als Verteidigungsmechanismen weit verbreitet. Doch auch Pflanzen wehren sich gegen Fressfeinde mit stacheligen Haaren. Wie Botaniker der Universität Bonn nun herausfanden, lagern wesentlich mehr Pflanzen das besonders harte und stabile Calciumphosphat zur Abwehr in ihre Haare ein, als zuvor gedacht.