ICBM (2023): Meere geben Mikroplastik an die Atmosphäre ab

ICBM (2023): Meere geben Mikroplastik an die Atmosphäre ab

Die Meeresluft weltweit enthält Mikroplastikteilchen, die sowohl von Landquellen als auch über Meerwasser in die Atmosphäre gelangen. Ein Forschungsteam unter der Leitung des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg führte Luftprobenstudien entlang der norwegischen Küste bis in die Arktis durch.

Stürmische See

Luftproben wurden während einer Expedition des Forschungsschiffs Heincke im Jahr 2021 gesammelt. Die Daten enthüllen die Menge an verschiedenen Plastiksorten in der Meeresluft. Analysen ergaben, dass Mikroplastikteilchen aus Polyester und anderen Kunststoffen wie Polyethylenterephthalate (PET), Polypropylen (PP), Polycarbonat und Polystyrol in allen Proben vorhanden waren. Zu den häufigsten Quellen für diese Partikel gehören Textilfasern und der Reifenabrieb von Autos. Die Konzentration von Mikroplastik in der Luft erreichte bis zu 37,5 Nanogramm pro Kubikmeter.

Ins Meerwasser gelangt das Mikroplastik auf verschiedenen Wegen: über Flüsse, aber auch aus der Atmosphäre, aus der die Partikel etwa durch Regen herausgewaschen werden. Schiffe stellen ebenso eine potenzielle Quelle dar: In einer früheren Studie wurde gezeigt, dass Schiffsanstriche in der offenen Nordsee die größte Quelle für Mikroplastik darstellen. In der aktuellen Studie fanden sich Inhaltsstoffe von Farben wie Polyurethane oder Epoxidharze auch in den Luftproben.

Neben Forschenden des ICBM waren an der Studie auch Forscherinnen und Forscher des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholz-Zentrum für Polar und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven, der TU Berlin, des Norwegischen Instituts für Luftuntersuchungen (NILU) und des Norwegischen Instituts für Öffentliche Gesundheit (NIPH) beteiligt. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht.