Der aktuelle SDG-Report zeigt, dass die Weltgemeinschaft zwar viel über die Nachhaltigkeits-ziele redet, aber nicht genug in ihre Umsetzung investiert.
Vor vier Jahren einigten sich 193 Staaten auf die Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Dazu gehören die Bekämpfung von Armut und Hunger ebenso wie die Verpflichtung zu mehr Klimaschutz oder besseren Bildungschancen. Im September wird erstmals Zwischenbilanz gezogen. Die Ergebnisse dürften ernüchternd ausfallen: Der aktuelle SDG-Report zeigt, dass kein Land alle Ziele bis 2030 erfüllen wird.
Die Industrieländer kommen der Erfüllung der Ziele zwar am nächsten, verursachen durch Konsumvorlieben und Lebensstandards aber hohe ökologische und wirtschaftliche Kosten für Drittländer. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Sustainable Development Reports, herausgegeben von der Bertelsmann Stiftung und dem Sustainable Development Solutions Network (SDSN). Mit dem Report messen die Autoren seit 2015, wo die Weltgemeinschaft bei der Umsetzung der Ziele steht.
Den größten Aufholbedarf sehen die Autoren beim Klimaschutz und nachhaltigem Konsum. Alle OECD-Staaten schneiden hier am insgesamt schlechtesten ab. Nächster Schwachpunkt ist die Landwirtschaft: Ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen geht auf das Konto der Bodenbewirtschaftung. Außerdem schneiden mehr als drei Viertel aller Länder (78%) bei der Nitratbelastung, ausgelöst durch Dünger und Pestizide, mangelhaft ab.
Kritisiert wird auch das Missverhältnis zwischen Mangelernährung und einer Überproduktion an Lebensmitteln: Ein Drittel der Lebensmittel weltweit landet in Mülltonnen oder wird ungenutzt entsorgt, obwohl über 800 Millionen Menschen als unterernährt gelten, so die Autoren.