Bank setzt auf Crowdfunding
Die auf nachhaltige Investments spezialisierte Bank GLS hat eine Crowdinvesting-Plattform für Unternehmen und Projekte gestartet.
Kreativen Köpfen fehlt oft das Geld, um ihre Ideen umzusetzen. Die Schwarmfinanzierung hat sich inzwischen auch bei der Finanzierung junger Firmen als alternatives Investmentinstrument etabliert, das klassische Startfinanzierungen ergänzt. Mit Aescuvest und Medifundo haben sich beispielsweise im Life Sciences-Bereich spezialisierte Plattformen gegründet, die Firmen bei der Beschaffung von Kapital über die Crowd unter die Arme greifen. Seit Ende Oktober 2014 versucht Ecocrowd, sich wiederum für das Thema Nachhaltigkeit stark zu machen. Hinter der Plattform stehen dabei namhafte Unterstützer wie die Deutsche Umweltstiftung und das Umweltbundesamt. Viele größere Crowdfundingplattformen wie Seedmatch oder Companisto setzen indes auf eine breite Themenpalette.
Ende Januar ist nun mit der GLS erstmals eine Bank als Betreiber für eine Crowdinvesting-Plattform in Erscheinung getreten. Sie will dabei auf nachhaltige Ideen in Deutschland fokussieren, so wie sie es im klassischen Bankgeschäft ebenfalls tut. Das Online-Portal GLS Crowd wird von der GLS Crowdfunding GmbH betrieben, die eine 100%ige Tochter der CrowdDesk GmbH ist. “Wir sind sehr froh, zusammen mit der GLS Bank einen neuen Meilenstein in der Digitalisierung des klassischen Bankgeschäfts zu legen und dabei auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten”, sagt CrowdDesk-Geschäftsführer Johannes Laub.
Mehr Informationen zur Growdinvest-Plattform finden sie hier.
Ab 250 Euro Visionen unterstützen
Über das Crowdportal werden Anleger und Projektentwickler zusammengebracht und der Fundingprozess organisiert. Zukunftsweisende Ideen aus den Bereichen nachhaltige Wirtschaft, Soziales und Gesundheit, Wohnen, Erneuerbare Energien sowie Ernährung, aber auch Bildung und Kultur können künftig über diesen Weg Investoren finden. „Mit der Schwarmfinanzierung schaffen wir ein neues Instrument, um ein bewährtes Ziel zu erfüllen: Geld dorthin zu bringen, wo es sinnvoll wirken kann“, sagt der designierte Vorstand der GLS Bank, Dirk Kannacher. Mit Beträgen ab 250 Euro können Geldgeber helfen, Gründer oder Projekte zu unterstützen. Die Obergrenze des einzelnen Investments liegt bei 10.000 Euro.
Auftakt geglückt
Den Auftakt bei GLS Crowd hat die Firma Energiegewinner eG gemacht. Das Unternehmen suchte darüber Unterstützer für ein Solarprojekt im fränkischen Bad Rodach. Das anvisierte Fundingziel von 400.000 Euro ist zwei Wochen nach den Start der Online-Plattform bereits erreicht worden. Die Anleger haben ihr Geld für zehn Jahre mit 4% Zinsen als Nachrangdarlehen angelegt.
bb