In der Molekular- und Systembiologie wurde mittels modernster wissenschaftlicher Methoden eine Technologie- und Wissensbasis geschaffen, die die Identifizierung und das Verständnis komplexer biologischer Netzwerke und Systeme rasant beschleunigt hat. Das exponentiell wachsende Wissen führt aber nicht nur zu einem großen Erkenntnisgewinn über den grundlegenden molekularen Aufbau und die Funktionen und Mechanismen einzelner zellulärer Komponenten, sondern erschließt auch neue Möglichkeiten biologische Systeme gezielt zu verändern. Durch die Optimierung bzw. Herstellung biogener Inhaltsstoffe mit maßgeschneiderten neuartigen oder verbesserten Funktionalitäten und Eigenschaften eröffnen sich für Wissenschaft und Wirtschaft außergewöhnliche Innovationspotenziale.
Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltsstoffe für eine wettbewerbsfähige Bioökonomie
Zur Bekanntmachung des BMBF:
Biobasierte Inhaltsstoffe können in effizienter Weise zur Beantwortung aktueller bioökonomischer Fragestellungen und zum Aufbau einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaft mit einem vielfältigen Spektrum von Anwendungen, Produkten und Dienstleistungen beitragen. Dazu müssen sie aber im Markt mit ihren Vorteilen für die Gesellschaft identifizierbar sein. Eine Förderung unter diesen Gesichtspunkten kann mittel- bis langfristig zu einer Diversifikation der Rohstoffbasis führen.
Daher hat das BMBF die Fördermaßnahme "Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltsstoffe für eine wettbewerbsfähige Bioökonomie" gestartet. Unterstützt wird die Entwicklung neuartiger biobasierte Inhaltsstoffe und Produkte, die auf neu entwickelten Prozessen und Wertschöpfungsketten beruhen und mit verbesserten Eigenschaften Differenzierungsvorteile auf dem Markt bieten. Neben solchen neuartigen maßgeschneiderten Inhaltsstoffen und Produkten sind aber auch maßgeschneiderte biobasierte „Drop in“-Produkte (z. B. aus Pflanzen, Algen oder Mikroorganismen) vorstellbar, die beispielsweise technische Verbesserungen ermöglichen, Synthese- oder Aufarbeitungsschritte einsparen, energieeffizienter und/oder klimafreundlicher sind. Damit ist ein Brückenschlag zwischen fossilen und regenerativen Rohstoffen (biotechnologisch/petrochemische Hybridchemie) möglich. Durch die Anknüpfung an existierende, hocheffiziente Wertschöpfungsketten könnten bestehende Infrastrukturen mit ressourcenschonenden Produkt- und Energieverbünden und dem vorhandenen chemischen Prozess-Know-how deutliche Wettbewerbsvorteile bringen. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der geplanten Fördermaßnahme, Innovationen im Bereich maßgeschneiderter biobasierter Ressourcen von der Idee über den Nachweis der Machbarkeit anzustoßen.
Mehr Infos beim Projektträger Jülich: