Agrarminister bekennen sich zur Bioökonomie
Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Bioökonomie. Das haben die Agrarminister aus 62 Ländern bei einem internationalen Gipfeltreffen in Berlin in einem Abschlusscommuniqé festgehalten. Künftig soll der Dialog unter dem Dach der Vereinten Nationen fortgeführt werden.
Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Bioökonomie. Das haben die Agrarminister aus 62 Ländern auf einem internationalen Gipfeltreffen in Berlin in einem Abschlusscommuniqé festgehalten. Es gelte das Potenzial für nachwachsende Rohstoffe auszuschöpfen, gleichzeitig aber stets die Ernährungssicherung zu gewährleisten. Dies könnte im Rahmen einer weltweiten Bioökonomie gelingen. Künftig soll der internationale Austausch zu diesem Thema unter dem Dach der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen stattfinden, fordern die Minister.
Beim 7. Internationalen Agrarministertreffen in Berlin haben Landwirtschaftsminister aus 62 Ländern über die Perspektiven der Bioökonomie diskutiert und ihr eine wichtige Bedeutung zugesprochen. Das Spitzentreffen war Bestandteil des Global Forums for Food and Agriculture 2015 (GFFA), zu dessen Anlass der Bioökonomierat eine Denn aus Expertensicht ist klar: Die Bioökonomie kann nur dann weltweit Fuß fassen, wenn sich die entsprechenden Regierungen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen austauschen. "Wir brauchen mehr internationale Kooperation", betonte Joachim von Braun, Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn und Vorsitzender des Bioökonomierates, der in diesem Jahr die Eröffnungsveranstaltung des GFFA moderiert hat. Die Fachtagung mit rund 1.300 Teilnehmern lief parallel zur Internationalen Grünen Woche, die jedes Jahr tausende
Agarminister: Chancen der Bioökonomie nutzen
Im Zentrum der Beratungen der Agrarminister stand in diesem Jahr, wie die Chancen einer nachhaltigen Bioökonomie in der Landwirtschaft genutzt und gleichzeitig der Vorrang der Ernährungssicherung sichergestellt werden kann. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den globalen Nutzen bioökonomischer Ansätze: „Wenn mehr Menschen in ländlichen Regionen der Welt durch Ausbau und Nutzung der Bioökonomie ein Auskommen haben, dient dies der Armutsbekämpfung und somit unmittelbar auch der Ernährungssicherung.“ Insbesondere für Länder, die über wenige fossile Rohstoffressourcen verfügen, sei die Bioökonomie eine Chance, die Wirtschaftskraft zu vergrößern. Dabei müsse jedoch jedes Land seinen eigenen Weg gehen, Patentrezepte für alle Weltregionen gebe es nicht, so der Minister: „Es bedarf intelligenter standortangepasster und nachhaltiger Konzepte, mit denen die Menschen jeweils vor Ort arbeiten können.“ Bei solchen Überlegungen muss auch die Wirtschaft miteingebunden werden, mahnte der Politiker an. „Wir wollen die Chancen der Bioökonomie nutzen, aber wir müssen sie so gestalten, dass die Prioritäten richtig gesetzt sind“, so Schmidt.
Internationaler Dialog unter dem Dach der FAO gefordert
Die Agrarminister verständigten sich daher auf eine engere Abstimmung auf internationaler und nationaler Ebene. Zugleich waren sich die Minister einig, dass man die Grenzen des eigenes Ressorts überwinden und auch Wirtschafts-, Forschungs-, Umwelt- und Energiepolitik in den Blick nehmen müsse. Im Abschlusscommuniqé (Mehr Informationen: PDF-Download) fordern sie eine Weiterführung des weltweiten Dialogs, um das Potenzial der Bioökonomie voll auszuschöpfen. Dies soll insbesondere im Rahmen der FAO erfolgen. Vorgeschlagen wird, dass die Frage einer nachhaltigen Landwirtschaft im Kontext der Bioökonomie auch bei der von der FAO mitbegleiteten Weltausstellung EXPO 2015 thematisiert wird. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Feeding the world" und findet von Anfang Mai bis Ende Oktober in Mailand statt.