Mit Drohnen und KI Wälder aufforsten

Mit Drohnen und KI Wälder aufforsten

Drohnen und Roboter könnten künftig in Waldgebieten Pflanzarbeiten vornehmen. Diese Vision wollen Forschende der Hochschule Kempten im KI-Leuchtturmprojekt „DraAuf“ realisieren.

Drohne über dem Wald
Drohnen könnten künftig auch bei der Aufforstung von Wäldern zum Einsatz kommen.

Hitze, Dürre und Schädlinge setzen den Wald zunehmend unter Druck. Vor allem Bergwälder wie im Allgäu sind davon betroffen. Das Anpflanzen neuer, klimaresilienter Baumarten ist daher eine vielversprechende Option, um die Folgen des Klimawandels abzufedern und das Ökosystem für nachfolgende Generationen zu erhalten. Forschende vom Institut für angewandte KI und Robotik (IKR) der Hochschule Kempten wollen die Aufforstung der Wälder nun mithilfe von Drohnen und Künstlicher Intelligenz (KI) effizienter machen und beschleunigen. 

Effiziente, klimaangepasste Aufforstung

Im Rahmen des soeben gestarteten Projektes „DraAuf – Drohnen-gestützte automatisierte Aufforstung“ soll in den kommenden zwei Jahren ein praxistauglicher Prototyp entwickelt werden, der in Feldversuchen seine Leistungsfähigkeit zeigt. Langfristig soll die Technologie mit Schwärmen von Drohnen skaliert und damit ein Durchbruch für die klimaangepasste Aufforstung ermöglicht werden. 

KI-gestützte Planung und autonome Robotik

Bei der klimaresilienten Aufforstung sollen Drohnen und autonome Roboter Pflanzarbeiten in schwer zugänglichen Waldgebieten übernehmen. Um Setzlinge zu pflanzen, wird ein Roboter von einer Schwerlastdrohne an die jeweilige Stelle gebracht. Vor Ort bewertet der Roboter auch die Bodenbedingungen. Die jeweiligen Pflanzvorschläge werden vorab mithilfe einer Monitoringdrohne ermittelt. Anhand der Daten entsteht ein dreidimensionales Geländemodell, das von einer KI analysiert wird und Vorschläge erstellt. Diese werden abschließend von Fachleuten geprüft und freigegeben.

„Die Verbindung von KI-gestützter Planung und autonomer Robotik hebt den Umweltschutz technologisch auf ein neues Niveau. Wir wollen zeigen, dass intelligente Systeme nicht nur in der Industrie, sondern auch für unsere Bergwälder im Allgäu unverzichtbare Lösungen liefern – gerade dort, wo der Klimawandel schnelle Antworten verlangt“, betont Tobias Weiser, Projektleiter und wissenschaftlicher Leiter am IKR.

DraAuf als KI-Leuchtturmprojekt ausgezeichnet

Das Projekt „DraAuf“ wurde im September als KI-Leuchtturmprojekt ausgezeichnet und wird bis Ende 2027 im Rahmen des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums mit insgesamt 1.282.077 Euro gefördert. Daran beteiligt sind auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, das Forstrevier Meersburg, die Roth Woodinnovation AG sowie die Hochschule München.

bb