ESA schickt BIOMASS-Satellit ins All

ESA schickt BIOMASS-Satellit ins All

Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat ihren Erdbeobachtungssatelliten BIOMASS zur Vermessung der Wälder gestartet.

links: Der BIOMASS-Satellit, eingekapselt in eine Raketenhülle, die ihn auf seinem Weg durch die Erdatmosphäre schützt. Rechts: BIOMASS auf dem Weg zum Startturm, um an der Vega-C-Rakete von Arianespace befestigt zu werden.
links: Der BIOMASS-Satellit, eingekapselt in eine Raketenhülle, die ihn auf seinem Weg durch die Erdatmosphäre schützt. Rechts: BIOMASS auf dem Weg zum Startturm, um an der Vega-C-Rakete von Arianespace befestigt zu werden.

Wälder sind Kohlenstoffsenke und Rohstoffquelle zugleich. Doch der Zustand der Bäume hat sich nicht nur in Deutschland verschlechtert. Trockenheit, Dürre und Schädlinge sowie großflächige Rodungen in den Tropen gefährden Ökosysteme weltweit und heizen die Erderwärmung an. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat am 29. April 2025 mit BIOMASS nun einen Satelliten ins All geschickt, der die grüne Lunge der Erde überwachen soll.

Detaillierte Weltkarte zur Biomasse der Wälder

Bisher war es schwierig, zuverlässige Daten zur globalen Biomasse – insbesondere in den Tropen – zu erheben, da die Möglichkeiten bestehender Satellitentechnologien begrenzt ist. Im Rahmen der neuen ESA-Mission soll jetzt eine detaillierte Karte der Biomasse in den Wäldern entstehen und so deren Zustand überwacht werden. Damit schließt die ESA eigenen Angaben nach eine Lücke und leitet eine „neue Ära“ zur Vermessung der Wälder ein. „Mit dem erfolgreichen Start von BIOMASS werden wir die tropischen Wälder durch eine völlig neue Brille betrachten. Dies ist der erste Satellit mit einem P-Band-Radar im Weltraum, der es uns ermöglicht, tiefer als je zuvor in die Baumkronen hineinzuschauen und so die Biomasse und ihre Veränderungen viel genauer zu bestimmen“, sagt Nuno Carvalhais, Projektmanager des BIOMASS-Projektbüros am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena.

Satellit mit innovativem Radarsystem ausgestattet

Das innovative P-Band-Radar basiert auf leistungsstarken Wellenlängen und kann den Forschenden zufolge die Struktur verschiedener Waldtypen erfassen sowie Daten zur oberirdischen Biomasse liefern. Letztes sei ein wichtiger Indikator für die Kohlenstoffvorräte der Landökosysteme und die Grundlage für globale Klimaschutzmaßnahmen, heißt es.

Freier Zugang zu Satellitendaten 

Mindestens fünf Jahre soll der BIOMASS-Satellit die Erde umkreisen. Die Daten stehen Forschenden weltweit, aber auch Umweltorganisationen und Regierungen zur freien Nutzung zur Verfügung. Mit Schulungen und Workshops will das in Deutschland angesiedelte Projektbüro BIOMASS dafür sorgen, dass diese Satellitendaten optimal genutzt werden und Waldforschung, Klimastudien und ökologische Anwendungen davon profitieren.

bb