Wachstumsschub für kakaofreie Schokoladenproduktion

Wachstumsschub für kakaofreie Schokoladenproduktion

Das Münchner Food-Tech-Start-up Planet A Foods hat 30 Mio. US-Dollar in einer Serie B-Finanzierungsrunde erhalten, um seine Produktion von kakaofreier Schokolade weiter zu steigern. 

Die kakaofreie Schokolade von Planet A Foods steckt bereits in vielen Produkten.
Die kakaofreie Schokolade von Planet A Foods steckt bereits in vielen Produkten.

Eine Schokolade ohne Kakao und Palmöl war bis vor kurzem undenkbar. Mit Choviva hat das bei München ansässige Start-up Planet A Foods ein Schokoladenalternative entwickelt, die nicht nur ohne Kakao und Palmöl auskommt, sondern bei der Herstellung auch große Mengen CO₂ einspart. Nun konnte das 2021 gegründete Unternehmen in Planegg 30 Mio. US-Dollar im Rahmen einer Serie-B-Finanzierungsrunde einwerben, um die Produktion der kakaofreien Schokolade weiter zu steigern.

Das Unternehmen setzt bei der Herstellung seiner kakaofreien Schokolade auf heimische Rohstoffe wie Hafer und Sonnenblumenkerne. Dafür hat es eine Technologieplattform zur Fermentation von pflanzlichen Zutaten entwickelt, mit der sich Aromen auf natürliche Weise aus heimischen Pflanzen nachbilden lassen. Durch Fermentation und Röstung entsteht aus einem Choviva-Konzentrat und der Choviva-Butter die kakaofreie Schokolade. Darüber hinaus hat Choviva hat einen bis zu 80 % geringeren CO₂-Fußabdruck als herkömmliche Schokolade, berichtet das Unternehmen.

Steigerung der Jahresproduktion auf 15.000 Tonnen

Mit seiner Idee konnte das Team um das Gründer- und Geschwisterpaar Sara und Maximilian Marquart bereits im Februar dieses Jahres neue Investoren gewinnen und sich 14,1 Mio. Euro für die Weiterentwicklung seiner Technologieplattform sichern. Das nun frisch eingeworbene Kapital will das Food-Tech-Start-up eigenen Angaben nach nutzen, um die jährliche Produktionskapazität von derzeit 2.000 Tonnen auf über 15.000 Tonnen zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zudem will das Unternehmen weiter expandieren. Nach Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen ab dem ersten Quartal 2025 Choviva-Produkte auch in Großbritannien und Frankreich eingeführt werden. Darüber hinaus sind dem Unternehmen zufolge strategische Partnerschaften für die USA und Asien in Planung. In den USA soll demnach eine Produktionsstätte eröffnet werden.

Neue Märkte erschließen

„Diese Series-B-Runde markiert einen bedeutenden Meilenstein für uns“, sagt Maximilian Marquart, Geschäftsführer und Mitgründer von Planet A Food. „Mit 30 Millionen Dollar frischem Kapital und einem marktführenden Produkt ist Planet A Foods kein Start-up mehr – wir sind auf dem Weg, ein führender Player im Markt zu werden. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, neue Märkte zu erschließen, die Produktion zu steigern und unsere Partner in großem Maßstab zu beliefern.“ 

Unterstützung beim weltweiten Aufbau klimaresilienter Lebensmittelsysteme

Die Finanzierungsrunde wurde von Burda Principal Investments und Zintinus angeführt, mit Beteiligung von World Fund, Bayern Kapital, Cherry Ventures, Tengelmann Ventures, AgriFoodTech Venture Alliance und Omnes Capital. „Wir freuen uns, Planet A Foods beim Wachstum, der Marktexpansion und dem Aufbau klimaresilienter Lebensmittelsysteme auf globaler Ebene zu begleiten“, sagt Julian von Eckartsberg, Geschäftsführer von Burda Principal Investments. Christian Neuss, Partner bei Zintinus, fügt hinzu: „Planet A Foods verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. Innovationen wie Choviva in großem Maßstab zu skalieren, ist eine enorme Herausforderung, und wir sind überzeugt, dass die richtige Unterstützung entscheidend ist, um das volle Potenzial auszuschöpfen.“

Choviva-Produkte wurde erstmals 2023 in deutschen Supermärkten eingeführt. Mit Unternehmen wie De Beukelaer, REWE, der Deutschen Bahn, aber auch Lindt und Lambertz konnte das Start-up mit seiner Kakaoalternative wichtige Kooperationspartner in Deutschland gewinnen. Nach Angaben von Planet A Foods sind mittlerweile über 20 Produkte in mehr als 42.000 Einzelhandelsfilialen erhältlich.

bb