Mehrwegplastik kreislauffähig machen

Mehrwegplastik kreislauffähig machen

Anhand einer To-go-Essensschale wollen Partner aus Forschung und Industrie zeigen, dass auch Mehrwegprodukte aus nachhaltigen Kunststoffen am Ende des Lebenszyklus vollständig recycelt werden können.

Plastikflaschen zum Recyceln
Getränkeflaschen aus Kunststoff werden über das Pfandsystem entsorgt oder verbrannt.

Mit dem im Januar 2019 in Kraft getretenen neuen Verpackungsgesetz wurde der Weg für mehr biobasierte Verpackungen geebnet und zugleich wurden die Recyclingquoten erhöht. Vor allem das Recycling von Kunststoffverpackungen nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Einwegprodukte aus Plastik wie Essgeschirr oder Trinkhalme sind seit vergangenem Jahr EU-weit verboten und werden seither nach und nach mit nachhaltigen Materialien ersetzt. Doch auch Mehrwegprodukte wie Getränkeflaschen bestehen aus Kunststoffen und werden über das Pfandsystem am Ende des Lebenszyklus zum Großteil entsorgt oder verbrannt. Dabei gehen kostbare Wertstoffe verloren.

Abfallvermeidung durch kreislauffähige Mehrwegschalen

Unter der Leitung des Instituts für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) an der Hochschule Hannover wollen Forschende mit Partnern aus der Industrie nun anhand der Pfandschale „REBOW“ zeigen, wie auch das Recycling von Mehrwegprodukten kreislauffähiger werden kann. Das Projekt „Bowl2Bowl – ökoeffiziente Mehrwegschalen im Pfandsystem für Essen-to-go mit geschlossenem Wertstoffstrom zur Abfallvermeidung“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Biobasiert und vollständig recycelbares Material

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines biobasierten und/oder rezyklierbaren Materials, das zu 100% in den Kreislauf zurückgeführt und für neue Mehrwegschalen wiederverwendet werden kann. Nach dem Prinzip „Design for Recycling“ soll bereits bei der Entwicklung der Schale die Wiederverwertung des Materials mitgedacht werden. Die Herausforderung besteht darin, dass der eingesetzte Kunststoff nicht nur ganzheitlich nachhaltig sein soll. Er muss auch hinsichtlich Rezyklierbarkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugen, für Lebensmittel zugelassen, hitze- und farbbeständig, kratz-, spülmaschinen- und mikrowellenfest sowie wärmeisolierend sein.
 
An der Entwicklung der Mehrwegschale beteiligt sind neben dem IfBB die Crafting Future GmbH und die Spritzgießer Dihse GmbH. Für den Recyclingprozess ist die Firma Wipa Werkzeug- und Maschinenbau GmbH verantwortlich.

bb