In welchem Zustand befinden sich die Ökosysteme der Erde – an Land, an den Küsten und im offenen Ozean? Inwiefern ermöglichen sie den gut sieben Milliarden Menschen auf der Erde eine ausreichende Lebensqualität mit Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Erholung? Was muss getan werden, um die Ökosysteme langfristig zu sichern? Antworten auf diese Fragen gibt der aktuelle Globale Zustandsbericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES).
Demnach sind rund eine Million Arten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, viele drohen bereits in den kommenden Jahrzehnten zu verschwinden – allein der Verlust von Bestäuberinsekten beispielsweise hat ungeahnte Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion. Der Mensch droht als Verursacher des sechsten Massensterbens in die Geschichte einzugehen.
Der Bericht ist das Ergebnis einer dreijährigen Zusammenarbeit von 145 Wissenschaftlern aus 50 Ländern und liefert ein wichtiges Update zum Status und zu den Trends der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen. Er bildet die Grundlage für die Erstellung des 5. Global Biodiversity Outlook des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD), der 2020 beim Weltnaturschutzgipfel beschlossen werden soll. Darüber hinaus wird er dazu beitragen, die Umsetzung der 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) zu bewerten. Der Bericht gibt damit maßgebliche Impulse für die Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft.IPBES steht für Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services und ist eine Organisation der Vereinten Nationen. IPBES leistet wissenschaftliche Politikberatung zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen, getragen wird er derzeit von 132 Mitgliedsstaaten, weltweit unterstützen mehr als 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf freiwilliger Basis die Arbeit des Gremiums mit ihrem Wissen. Gegründet wurde der IPBES im April 2012, der Sitz des Sekretariats befindet sich in Bonn.