Pestizid-Spuren im Tee gefunden

Pestizid-Spuren im Tee gefunden

In zahlreichen Teesorten wurden Spuren von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Gesundheitlich sind die Mengen aber unbedenklich, berichten Lebensmittelprüfer im aktuellen "Monitoring".

Ob Tee aus frische Kräutern oder im Fertigbeutel: Tee wird in Deutschland immer beliebter.
Ob als Beuteltee oder mit frischen Kräutern: Tee wird in Deutschland immer beliebter.

Ob Schwarz, Grün oder Kräuter: Tees werden in Deutschland immer beliebter. Das Getränk, das je nach Sorte im Geschmack variiert, ist auch wegen seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe gefragt. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 28 Litern kann das Heißgetränk mit Kaffee zwar noch nicht mithalten. Nach Angaben des Deutschen Teeverbandes stieg der Teeverbrauch 2016 aber weiter an und erreichte mit 19.220 Tonnen erneut ein Rekordhoch.

Mehr Pflanzenschutzrückstände im Tee als im Obst

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat für das aktuelle „Monitoring“ zahlreiche Teesorten genauer untersucht. Das Ergebnis: In Fast der Hälfte aller 334 Proben, vom Schwarzen über Grünen bis hin zu Kräuter- und Früchtetee, wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Davon lagen 4,8% der Proben über dem zugelassenen Höchstwert. In der Lebensmittelgruppe „Obst, Gemüse und andere pflanzliche Produkte“, lag die Quote hingegen bei nur 2,1%.

Tee aus biologischem Anbau schneidet besser ab

Auch in Kräutertees wurden entsprechende Rückstände gefunden, der vorgeschriebene Höchstgehalt wurde hier bei 3,2% der insgesamt 95 Testprodukte überschritten. Dies betraf Jasmintee aus China und zwei Pfefferminzblättertees, deren Herkunft unbekannt ist. Auch in Teesorten aus biologischem Anbau wurden Spuren von Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. Die gesetzliche Höchstgrenze wurde allerdings bei keiner der 39 geprüften Bio-Produkte überschritten.

Keine Gesundheitsgefähr für Teetrinker

Auch wenn die Rückstandshöchstwerte überschritten wurden: Eine Gesundheitsgefahr für den Verbraucher besteht deshalb nicht. Im Rahmen des Monitorings werden seit 1995 Lebensmittel und seit 2010 auch Kosmetika auf gesundheitlich nicht erwünschte Stoffe untersucht. Dadurch sollen frühzeitig gesundheitlich bedenkliche Stoffe aufgespürt und Risiken abgewehrt werden

Teeimporte aus China im Blick

Wegen überhöhter Pflanzenschutzmittelrückstände waren in der Vergangenheit vor allem Tees aus China aufgefallen. Seit 2011 werden die importierten Teeprodukte diesbezüglich genauer überprüft. Rund ein Viertel des nach Deutschland eingeführten Schwarzen und Grünen Tees stammt aus China. Im vergangenen Jahr wurde erstmals seit 12 Jahren mehr Tee aus Indien als aus China importiert.

bb