Talkrunde: Warum Enzyme Schlüsselspieler der Biotechnologie sind
Enzyme als Innovationstreiber für eine nachhaltige Zukunft – darum geht es bei dem Talk-Format „Karliczek. Impulse.“ am 16. Juni. Die Bundesforschungsministerin spricht mit drei Fachleuten über das Potenzial der industriellen Biotechnologie und ihrer kleinen Helfer.
Mehr als 70 Prozent der deutschen Bevölkerung ist überzeugt: Wir werden mithilfe der Biotechnologie nachhaltiger leben (können). Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020/21 durchgeführt hat.
Biotechnologie nutzt die Werkzeugkiste der Natur in technischen Anwendungen, um interessante Produkte herzustellen. Eine Schlüsselrolle übernehmen hierbei Enzyme: Diese Proteine sind in Zellen und Organismen für die Steuerung sowie Beschleunigung biochemischer Reaktionen zuständig. Und auch in der industriellen Anwendung sind Enzyme als Spezialwerkzeuge zu unverzichtbaren Helfern geworden. In der Lebensmittelindustrie, der Futtermittel- und der Konsumgüterindustrie sind die Biokatalysatoren als „Produktionsassistenten“ heute nicht mehr wegzudenken. Kleine Helfer, die viel können, aber noch nicht jedem bekannt sind: Mehr als ein Drittel der Befragten gab in der Civey-Umfrage an, die Funktionen von Enzymen nicht zu kennen.
Enzyme im Rampenlicht
Beim mittlerweile dritten Termin der Wissenschaftsjahr-Diskussionsreihe „Karliczek. Impulse.“ rücken Enzyme ins Rampenlicht. Der Talk mit dem Titel „Biotechnologie macht‘s möglich – Innovationen für mehr Nachhaltigkeit“ findet als kostenloses Online-Event am Mittwoch, 16. Juni 2021 (ab 16.45 Uhr) statt. Die Bedeutung von Enzymen für die Bioökonomie erörtert Bundesforschungsministern Anja Karliczek gemeinsam mit drei Fachleuten aus Forschung und Praxis.
„Ein wichtiger Weg zu mehr Nachhaltigkeit führt über Enzyme, sie sind quasi die Arbeitspferde der Biotechnologie.“ sagt Karliczek. „Ihr vielseitiger Einsatz in verschiedensten Industriezweigen besitzt enormes Innovationspotenzial und befördert den Wandel zu einer biobasierten Wirtschaft. Bei der Veranstaltung werden die Teilnehmenden mehr über die konkreten Einsatzmöglichkeiten von Enzymen erfahren. Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion darüber.“
Karliczek. Impulse - Der Wissenschaftsjahr-Talk
Mehr Infos zum aktuellen Event und das Programm gibt auf der Website des Wissenschaftsjahres.
Hier geht es zum Livestream (Termin: Mittwoch, 16. Juni um 17 Uhr)
Drei Fachleute zum Potenzial der Biotechnologie
Prof. Dr. Karl-Erich Jaeger, Direktor des Instituts für Molekulare Enzymtechnologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf am Forschungszentrum Jülich, wird in einem Impulsvortrag anschaulich in das Thema einführen. Er erläutert beispielsweise, wie Enzyme sowohl für die Herstellung als auch für die Zersetzung von Kunststoffen genutzt werden. Dr. Jürgen Eck wird die Diskussionsrunde unter anderem durch seine wirtschaftliche Expertise bereichern. Der einstige Forschungsvorstand und Chef des Biotech-Unternehmens BRAIN AG ist mittlerweile als Biotechnologie-Innovator (bio.IMPACT) tätig und ist zudem Mitglied des Bioökonomierats der Bundesregierung. Expertise zu sogenannten Extremozymen, die unter extremen Bedingungen in heißen Quellen zu finden sind, bringt Prof. Dr. Bettina Siebers mit ein. Sie ist Leiterin des Instituts für Molekulare Enzymtechnologie und Biochemie an der Universität Duisburg-Essen.
Die von Andrea Thilo moderierte Gesprächsrunde widmet sich unter anderem folgenden Fragen: Welches Potenzial haben Enzyme aus Sicht der Biotechnologie? Was kann die Biotechnologie konkret zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beitragen? Und wie kann die Zusammenarbeit von Industrie und Forschung gelingen? Verfolgen Sie die Veranstaltung im Livestream. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte haben die Möglichkeit, sich via Live-Text-Chat direkt an der Diskussion zu beteiligen.
pg