Rekordanstieg bei grünen Gründungen

Rekordanstieg bei grünen Gründungen

Die fünfte Ausgabe des Green Startup Monitors zeigt: Der Anteil grüner Start-ups hat mit 35% einen neuen Höchststand erreicht.

Green Startup Monitor 2023 Slider
Der Green Startup Monitor wurde vom Borderstep Institut und dem Startup-Verband im Jahr 2023 zum fünften Mal erstellt.

Welchen Beitrag leisten deutsche Start-ups bei der Umsetzung der ökologischen Ziele einer Green Economy? Der Green Startup Monitor 2023 von Borderstep Institut und Startup-Verband zeigt erneut auf, wie relevant das Thema Nachhaltigkeit für Gründerinnen und Gründer deutscher Unternehmen ist. Zum fünften Mal in Folge wurden dafür innovative und wachstumsorientierte Unternehmen, die jünger als zehn Jahre sind und ihren Unternehmenssitz in Deutschland haben, aufgefordert, Fragen online zu beantworten. 1.518 Jungunternehmen nahmen daran teil.

Anteil grüner Start-ups erreicht Höchstwert

Fazit: Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Gründung neuer Unternehmen eine immer größere Rolle. Mit einem Anteil von 35 % konnten grüne Gründungen unter deutschen Start-ups einen neuen Höchstwert erreichen. Im Vorjahr lag der Anteil bei 29 %. „Deutschland braucht erfolgreiche Start-ups. Daher freue ich mich umso mehr über die Ergebnisse des Green Startup Monitors 2023: Mit 35 Prozent arbeiten mehr Start-ups an Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit als jemals zuvor", so Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

Frauenanteil bei grünen Start-ups besonders hoch

Der Studie zufolge setze sich „nachhaltiges Handeln in der Breite der Gründungslandschaft immer stärker durch“. Bemerkenswert sei, dass der Frauenanteil bei grünen Start-ups mit 23 % höher liege als unter nicht-grünen Start-ups (18 %). „Frauen identifizieren sich stärker mit Nachhaltigkeitszielsetzungen und richten ihre Produkte und Geschäftsmodelle häufiger nach diesen aus“, so ein Fazit des Autorenteams.

Kapitalbeschaffung erschwert

Trotz dieses positiven Trend ist es vor allem für grüne Start-ups schwerer geworden, Kapital zu beschaffen, um ihre Innovationen voranzutreiben und auf den Markt zu bringen. „Das Finanzierungsklima im deutschen Start-up-Ökosystem hat sich im Verlauf des letzten Jahres abgekühlt – bei grünen Start-ups zeigt sich dieser Rückgang besonders deutlich“, heißt es.  Demnach sehen 46 % der grünen Gründerinnen und Gründer in der erschwerten Kapitalbeschaffung eine der zentralen Herausforderungen. Im Vorjahr waren es noch 37 %, bei nicht-grünen Start-ups waren es 34%.

Investitionen von Wagniskapitalgebern ermöglichen

„Start-ups bringen nachhaltige Innovationen schnell in die Praxis und diese Geschwindigkeit sollten wir nutzen, um unsere Klimaziele endlich zu erreichen“, so Franziska Teubert, Geschäftsführerin vom Startup-Verband. „Dafür müssen wir uns den besonderen Herausforderungen grüner Start-ups widmen, das gilt besonders mit Blick auf die Kapitalbeschaffung. Ein gutes Beispiel dafür ist der Deep Tech and Climate Fund der Bundesregierung. Gut gemeint, in der Praxis benötigt er allerdings noch Optimierung: Auch Investitionen von Wagniskapitalgebern sollten ermöglicht werden", argumentiert Teubert.

Green Startup Monitor 2023

Der Green Startup Monitor wurde von der Deutschen Bundeststiftung Umwelt (DBU) gefördert und steht auf der Webseite des Borderstep Instituts zum Herunterladen bereit.

Nachhaltigkeitswirkung besser messbar machen

Der aktuelle Green Startup Monitor richtet erstmals auch den Fokus auf das Thema Wirkungskompetenz – also darauf, inwiefern die Unternehmen die Fähigkeit besitzen, die ökologischen und gesellschaftlichen Wirkungen ihrer Tätigkeit zu erfassen, zu steuern und zu kommunizieren. Der Studie zufolge können aktuell erst 15% der Start-ups insgesamt und 27% der grünen Start-ups die nachhaltige Wirkung ihrer Geschäftstätigkeit klar mit Daten und Fakten belegen.

„Unsere Studie ist die erste weltweit, die die Kompetenz von Start-ups zur Erzielung von Impact untersucht. Sie zeigt erheblichen Qualifizierungs- und Datenbedarf", resümiert der Leiter des Borderstep Instituts, Klaus Fichter. Mitautorin Yasmin Olteanu von der Berliner Hochschule für Technik ergänzt: „Start-ups mit hoher Marktambition und hohen Impactzielen kennen ihre Wirkung besser und können häufiger fundiert darüber berichten. Ein Drittel dieser transformationsorientierten Startups sind sogar sehr wirkungskompetent. Von einer Förderung dieser Unternehmen profitiert die Gesellschaft also nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in Bezug auf die Klimaziele."

bb