GFFA 2025: Bioökonomie im Fokus

GFFA 2025: Bioökonomie im Fokus

Beim 17. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) in Berlin haben Fachleute für Agrar- und Ernährungspolitik nach Lösungen gesucht, wie die Bioökonomie nachhaltig gestaltet werden kann, um die Welternährung zu sichern und Klimakrisen zu bekämpfen.

GFFA
Das GFFA ist ein internationales Forum, das sich zukunftsweisenden Fragen der globalen Agrar- und Ernährungswirtschaft widmet.

Traditionell zum Jahresauftakt lädt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu Beginn der Grünen Woche zur Welternährungskonferenz nach Berlin. Rund 2.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten in diesem Jahr vom 15. bis 18. Januar im CityCube wieder über globale Fragen der Agrar- und Ernährungspolitik. Im Fokus der nunmehr 17. Auflage des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) steht das Thema „Bioökonomie nachhaltig gestalten“.

Nachhaltige Bioökonomie fair gestalten

„Eine nachhaltige, zirkuläre Bioökonomie schützt Ressourcen, trägt zum Kampf gegen die Klimakrise bei, stärkt die Ernährungssicherung und eröffnet neue Einkommensmöglichkeiten“, so Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. „Damit dies gelingt, müssen wir den Wandel gemeinsam und in internationaler Zusammenarbeit gestalten. Deshalb möchte ich das GFFA für einen konstruktiven Austausch mit den Agrarministerinnen und -ministern weltweit nutzen – mit dem Ziel, eine nachhaltige Bioökonomie zu gestalten.“ Darüber hinaus kann die Bioökonomie zum Erreichen von 11 der insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) beitragen. 

Im Rahmen des dreitägigen Treffens haben die Teilnehmenden in verschiedenen Sessions darüber diskutiert, wie der Ausbau einer kreislauffähigen Bioökonomie beschleunigt werden kann. Das Ziel: die Ernährungssicherheit stärken, die Klimakrise bekämpfen und Innovationen fördern. Zugleich sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um eine nachhaltige Bioökonomie fair zu gestalten. Die Diskussionsrunden fokussierten vier zentrale Themen der Bioökonomie, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten.

Biomasse nachhaltig erzeugen und nutzen 

Roh- und Reststoffe aus Land- und Forstwirtschaft oder Aquakultur sowie Mikroorganismen und Insekten dienen der Bioökonomie weltweit als Grundlage zur Entwicklung und Herstellung neuer nachhaltiger Produkte und Verfahren. Beim Thema „Biomasse nachhaltig erzeugen – Zielkonflikte lösen“ geht es beim GFFA um eine nachhaltige Biomassenutzung, die Grundlage für eine zukunftsfähige Bioökonomie ist. Anhand verschiedener Beispiele will die Konferenz das Verständnis dafür verbessern und eine „Einigung auf gemeinsame Grundprinzipien anstreben“.

Beim Thema „Biomasse nachhaltig nutzen – Welternährung sichern“ geht es darum, wie Rohstoffeinsparung und Abfallvermeidung zu einem effizienten und verantwortungsbewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen führen können. Im Rahmen der Sessions wurde anhand konkreter Beispiele erörtert, wie Stoffkreisläufe in der Bioökonomie geschlossen werden können, wie das Kaskadenprinzip effektiv genutzt werden kann und wie Lebensmittelverluste und -verschwendung reduziert werden können.

Innovationen fördern und faire Rahmenbedingungen schaffen

Forschung und Innovation gelten als Treiber der Bioökonomie. Mithilfe biologischer Verfahren kann schon heute der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel oder von Pestiziden reduziert oder die Produktion von Lebensmitteln und Textilien nachhaltiger werden. Solche innovativen Anwendungen seien trotz ihres großen Potenzials noch nicht in der breiten Praxis angekommen, heißt es. Beim Thema „Innovationen stärken – Kommunikation fördern“, wollen die Teilnehmenden der Welternährungskonferenz voneinander lernen und darüber diskutieren, wie der Wissensaustausch auf diesem Gebiet gefördert und welche Hürden dafür überwunden werden müssen. 

Mit dem zunehmenden Einsatz biogener Roh- und Reststoffe wie Stroh, Grünschnitt oder Holz müssen auch neue Wertschöpfungsketten etabliert und dafür sozial, ökologisch und ökonomisch gerechte Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wie das gelingen kann, wurde beim Thema „Faire Rahmenbedingungen gestalten – den Wandel nutzen“ debattiert.

Global Forum for Food and Agriculture 2025

Das Programm des 17. GFFA und der Livestream sind über die Konferenz-Webseite frei zugänglich.

Abschlusskommuniqué beim Agrarministertreffen

Politischer Höhepunkt des Treffens ist die Berliner Agrarministerkonferenz am letzten Kongresstag. Am weltweit größten Agrarministertreffen unter Leitung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nehmen rund 70 Agrarministerinnen und Agrarminister sowie hochrangige Vertreter von 14 internationalen Organisationen – darunter FAO, OECD, WTO und Weltbank – teil und verabschieden ein gemeinsames Abschlusskommuniqué. 

Darin haben sich die Teilnehmenden klar dazu bekannt, den Beitrag nachhaltiger Bioökonomie zur globalen Ernährungssicherung zu stärken, die Biodiversität zu erhalten und das Klima zu schützen. Darüber hinaus stimmten sie zu, ein Projekt der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zur Ausgestaltung einer globalen Bioökonomie-Partnerschaft zu finanzieren.

bb