GFFA 2022: Boden und Landnutzung im Fokus

GFFA 2022: Boden und Landnutzung im Fokus

Wie können Böden besser geschützt und nachhaltiger genutzt werden? Darüber diskutieren in dieser Woche Fachleute für Agrar- und Ernährungspolitik beim 14. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA).

Kickoff-Event GFFA 2022
Pandemiebedingt findet das Global Forum for Food and Agriculture auch 2022 vollständig digital statt. Moderiert und produziert wird das GFFA in einem Studio in der Messe Berlin.

Beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) kommen traditionell zu Beginn des Jahres Experten und Interessierte zusammen, um am Rande der Internationalen Grünen Woche über zentrale Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungspolitik zu diskutieren. Pandemiebedingt findet die nunmehr 14. Auflage der Welternährungskonferenz vom 24. bis 28. Januar online statt. An der virtuellen Veranstaltung, zu der das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geladen hat, nehmen Gäste aus 120 Nationen teil.

20 Sessions zu Landnutzung und Boden

Das GFFA versteht sich als globale Plattform für internationale Kooperation und multilaterale Lösungen im Agrarbereich. Der Kongress will Impulse setzen und den internationalen Austausch fördern. In diesem Jahr steht das Thema Boden im Fokus. Rund 3.000 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft werden in 20 verschiedenen Sessions über das Thema „Nachhaltige Landnutzung: Ernährungssicherung beginnt beim Boden“ debattieren.

Nachhaltige Bodennutzung als Chance

Der Boden ist Lebensraum zahlreicher Organismen und der wichtigste Kohlenstoffspeicher weltweit. 90% der weltweiten Lebensmittelproduktion ist vom Boden abhängig. Doch intensive Landwirtschaft und Klimawandel setzen das Ökosystem unter Druck. Die Bodenqualität verschlechtert sich und damit die Fruchtbarkeit der Ackerflächen, auf welche die Landwirtschaft angewiesen ist. Dieser Negativtrend soll durch eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung aufgehalten und die Welternährung künftig gesichert werden. Das bedeutet aber auch, dass Landwirtinnen und Landwirte die Chance erhalten müssen, den Boden nachhaltig zu nutzen, indem sie langfristigen und sicheren Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen über Eigentums- und Pachtverhältnisse sowie Nutzungsrechte erhalten.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, Ophelia Nick, sagte anlässlich der Eröffnung des GFFA: "Wir wollen eine bodenschonende und naturverträgliche Landwirtschaft fördern, dem Verlust landwirtschaftlicher Flächen und wichtiger Ökosysteme entgegenwirken und müssen dringend die Rechte für den fairen Zugang zu Land weltweit verbessern. Dies ist wesentlich, um die Ernährung aller Menschen auf der Grundlage von Ernährungssouveränität und agrarökologischen Prinzipien zu sichern und so die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 sowie die Umsetzung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung zu erreichen.“

Global Forum for Food and Agriculture 2022

Das Programm des GFFA und der Livestream sind über die Konferenz-Webseite frei zugänglich.

Beim GFFA werden 120 Sprecherinnen und Sprecher im Rahmen zahlreicher Podiumsdiskussionen mit Fachleuten und Interessierten darüber debattieren, wie Böden besser geschützt, degradierte Böden wiederhergestellt, endliche Landressourcen nachhaltiger genutzt werden und Landwirtinnen und Landwirte weltweit einen fairen Zugang zu Land erhalten können.

Abschlusskommuniqué der Agrarminister

Den politischen Höhepunkt des GFFA bildet traditional am letzten Kongresstag die Berliner Agrarministerkonferenz, die ebenfalls online stattfindet. Am weltweit größten Agrarministertreffen unter unter Leitung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir werden rund 70 Agrarministerinnen und Agrarministern sowie hochrangige Vertreter von mehr als 10 Internationalen Organisationen – darunter FAO, UNCCD, WTO und Weltbank – teilnehmen und ein gemeinsames Abschlusskommuniqué zum GFFA-Thema verabschieden.

bb/pg