Gefragt: Bioeenergie-Technologien aus Abfallstoffen

Gefragt: Bioeenergie-Technologien aus Abfallstoffen

Die Bioenergie-Initiative „Energetische Biomassenutzung“ geht in eine neue Runde. Gefragt sind vor allem Ansätze, die Reststoffe außerhalb der Land- und Forstwirtschaft verwerten.

Biogas- und Windkraftanlagen: Bei der Stromerzeugung aus Biomasse setzt die Bundesregierung auf Flexibilisierung.
Biogas- und Windkraftanlagen: Bei der Stromerzeugung aus Biomasse setzt die Bundesregierung auf Flexibilisierung.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien bei der Strom- und Wärmeerzeugung steht seit Jahren auf der Agenda der Bundesregierung. Die effiziente und kostengünstige Nutzung von Biomasse spielt hier eine besondere Rolle. Im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie „BioÖkonomie 2030“ steht daher der Ausbau von Energieträgern auf Basis von Biomasse im Fokus. Seit 2008 gibt es eine Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums. Das Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“ wurde nun aktualisiert und geht in eine neue Runde. Noch bis zum 30. September können wieder Projekte eingereicht werden. Gefragt sind vor allem technologische Ansätze, die Abfall- und Reststoffe außerhalb der Forst- und Landwirtschaft verwerten.

2013 betrug der Anteil von Biomasse bei der Strom- und Wärmebereitstellung etwa 25 Prozent. Bis 2025 plant die Bundesregierung bis zu 45 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. 2050 werden mindestens 80 Prozent angepeilt. Bei der Umsetzung dieses ambitionierten Ziels  spielt die Bioenergie eine wichtige Rolle. Mit der Fortsetzung des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Entwicklung zukunftsweisender, effizienter und kostengünstiger Technologien weiter vorantreiben. „Die vielfältigen Vorteile von hochwertiger Bioenergie wie hohe Flexibilität, gute Speicherbarkeit und dezentrale Anwendung machen die Bioenergie zum idealen Partner im erneuerbaren Energiemix für den Strom- und Wärmemarkt der Zukunft“, erklärt Dorothee Mühl vom BMWi die Weiterführung der Fördermaßnahme.

Anreize für Unternehmen

Nach der Neuausrichtung der bereits 2008 gestarteten Initiative „Energetische Biomassenutzung“ werden nun insbesondere praxisorientierte Lösungen gefördert, die zur Flexibilisierung der Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse und zu einem klimafreundlichen Wärmemarkt beitragen. Ziel der Förderung ist es, insbesondere innovative Technologien sowie Verfahrens- und Prozessoptimierungen zu finanzieren. Mit der Förderung will das BMWi  zugleich auch Anreize für Unternehmen schaffen, verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren und die Zusammenarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit Forschungseinrichtungen ankurbeln.

Bessere Verwertung von Biomasserest-und Abfallstoffen

Gefördert werden unter anderem die Entwicklung von Technologien zur effizienten Erzeugung von Wärme und Strom aus Biomasse sowie die Erschließung kostengünstiger Biomasserest- und Abfallstoffe außerhalb der Forst- und Landwirtschaft für die energetische Nutzung im Wärme- und Strombereich. Ideen dazu können als Projektskizzen über das elektronische Formularsystem der Bundesregierung easy-Online bis zum 30. September 2015 beim Projektträger Jülich eingerecht werden. (Ansprechpartner: Lena Panning)