Evonik setzt auf Digitalisierung

Evonik setzt auf Digitalisierung

Der Spezialchemie-Konzern Evonik will die Digitalisierung im Konzern vorantreiben und geht mit einer eigenen Digital-Tochterfirma an den Start.

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Mit der neuen Tochterfirma will Evonik die Digitalisierung im Konzern vorantreiben.

Smartphone, Computer und Internet sind aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken. Wie aber lassen sich die Möglichkeiten der Digitalisierung  auch in der Industrie sinnvoll nutzen? Vor dieser Herausforderung steht auch die Chemiebranche. Mit der Gründung der Evonik Digital GmbH setzt der Spezialchemie-Konzern nun ein Zeichen und will zum Vorreiter in der eignenen Branche werden. Anfang des Jahres hat das 20-Mann-starke Expertenteam im Zentrum von Essen seine Arbeit aufgenommen. „Die Digitalisierung bringt nicht nur neue Technologien mit sich. Sie schafft auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Produktion. Es entstehen neue Geschäftsmodelle und Vertriebsmöglichkeiten“, erklärt Christian Kullmmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzende von Evonik. Von dem digitalen Fortschritt würde auch die Futtermittelproduktion profitieren, heißt es, ein Gebiet, in dem die Deutschen sehr stark auf biobasierte Produktionsverfahren setzen. Zuletzt hatte Evonik zudem von Ansätzen berichtet, in denen es um probiotisches Tierfutter geht, um den Antibiotikaeinsatz bei Geflügel zu drosseln.

Zentrale Anlaufstelle für digitale Ideen

Die Digitalexperten bei Evonik sind konzernintern ab sofort die zentrale Anlaufstelle, sollen aber auch den Freiraum haben, auch ungewöhnliche Ideen umzusetzen. Hier setzt der Spezialchemie-Konzern nicht nur auf die Zusammenarbeit mit namhaften Technologieunternehmen, sondern auch auf vielversprechende junge Start-ups. Mithilfe der Digitalisierung will Evonik ganze Produktionsabläufe und Lieferketten umgestalten. In der wie es heißt „bereichsübergreifenden Digitalisierungs-Initiative“ sieht Evonik die Chance, seine eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und sich so von anderen Unternehmen in der Chemie-Branche abzuheben. „Wir haben früh die Chancen erkannt, die in digitalen Geschäftsmodellen liegen. Den dafür notwendigen Wandel im Unternehmen gestalten wir ganz gezielt“, betont Kullmann.

Die Digitalisierungsaktivitäten der neuen Tochterfirma werden vom Chief Digital Officers (CDO) Henrik Hahn  koordiniert. Erste konkrete Ergebnisse soll es bereits in diesem jahr geben. Zu den Pilotprojekten zählt unter anderem auch die sogenannte Do-it-yourself-Sensorik. Da effiziente Sensoren zur Echtzeitüberwachung in der Bioprozesstechnik eine wachsende Rolle spielen, dürfte die Digiatalisierung auch für die Produktion biobasierter Produkte an Relevanz gewinnen. 

bb