Biotech-Potenziale ausschöpfen

Biotech-Potenziale ausschöpfen

Ansätze der Systembiologie und der Synthetischen Biologie für industrielle Anwendungen nutzen – diese Themen stehen im Fokus einer neuen Ausschreibung des europäischen Netzwerks „ERA CoBioTech". 

Moosbioreaktor
Die Biotechnologie hat das Potenzial, neue Verfahren für die Industrie zu etablieren - etwa Mooszellen als Minifabriken für biobasierte Chemikalien oder Wirkstoffe.

Die europäische Initiative „European Research Area-Net Cofund on Biotechnologies" (ERA CoBioTech) hat sich zum Ziel gesetzt, Ansätze aus der Synthetischen Biologie, der Systembiologie, der Bioinformatik und der Biotechnologie voranzutreiben, um neue, biobasierte und nachhaltige Anwendungen in der Industrie zu ermöglichen.

An der nun veröffentlichten zweiten Ausschreibung haben sich europaweit 18 Fördereinrichtungen aus 14 Ländern beteiligt. Insgesamt steht ein Fördervolumen von 15,3 Millionen Euro zur Verfügung. Von deutscher Seite sind sowohl das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als auch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) vertreten, sodass deutsche Partner in den multinationalen Verbünden gefördert werden können. 

Gefördert werden interdisziplinäre, innovative und multinationale Verbundprojekte, die Partner aus mindestens drei verschiedenen Ländern an Bord haben. Die Ausschreibung richtet sich dabei an akademische Forschungseinrichtungen sowie kleine und mittlere Unternehmen in Europa, die mindestens zwei Ansätze aus den eingangs genannten Technologien  (Systembiologie, Synthetische Biologie, Bioinformatik, Biotechnologie) kombinieren, um neue industrielle Prozesse und Produkte zu entwickeln. Dabei stehen vor allem mikrobielle Gemeinschaften, die Ko-Kultivierung von Mikroben sowie neue Kaskadennutzungen im Fokus.

Nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen

Gefragt sind insbesondere Projekte, die neue Nutzungspotenziale biologischer Ressourcen zum Ziel haben – etwa neue Materialien, Duftstoffe, Lebensmittelinhaltsstoffe, Plattformchemikalien oder Textilien. Die Ausschreibung ist nicht auf einen bestimmten Industriezweig beschränkt. Auch die Optimierung bestehender Up- und Downstream-Prozesse kann gefördert werden.

Zur Ausschreibung

Mehr Informationen zur aktuellen Ausschreibung von ERA CoBioTech finden sich hier beim BMBF.

Die Laufzeit der Projektförderung beträgt bis zu drei Jahre. Projektskizzen sind bis spätestens 14. Dezember 2018 über die europäische Plattform submission-gobiotech einzureichen. 

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme in Deutschland wurde der Projektträger Jülich beauftragt. Ansprechpartner sind Petra E. SchulteIrina Kobrin und Christian Breuer. Es wird empfohlen, sich vor der Bewerbung mit dem Projektträger in Verbindung zu setzen.

Ausführliche Informationen zu ERA CoBioTech und den beteiligten Partnern aus den anderen Ländern gibt es hier: www.cobiotech.eu