Bioökonomie-Revier erhält 15 Innovationslabore
Das Bundesforschungsministerium gibt rund 21 Mio. Euro, um in der Modellregion im Rheinland Ergebnisse aus der Bioökonomieforschung schnell in die Praxis zu überführen.
Im vergangenen August gab es den Startschuss für eine Initiative, die den Strukturwandel im Rheinischen Revier weg von Braunkohle hin zu einer nachhaltigen Bioökonomie unterstützen soll: die Modellregion BioökonomieREVIER Rheinland. Zusätzlich zu den 3,9 Mio. Euro für das Projektbüro und die Strategieentwicklung investiert das Bundesforschungsministerium nun weitere rund 21 Mio. Euro in ein zweites Teilprojekt der Initiative, mit denen 15 Innovationslabore eingerichtet werden sollen. Sie sollen an der Schnittstelle zwischen (Land-)Wirtschaft und Wissenschaft den schnellen Transfer neuer Verfahren von der Wissenschaft in die Wirtschaft ermöglichen.
Die Innovationslabore zeichnen sich durch ihre Themenvielfalt aus: Von digitalisierter Bioökonomie über die Automatisierung von Bioindustrie-Prozessen bis zur Agrarrobotik und Agrarphotovoltaik, von der Abwasserreinigung durch Algen, Bioraffinerie-Konzepten bis zur Elektro-Biotechnologie (mehr Informationen dazu gibt es hier).
Neue Produkte, Verfahren und Arbeitsplätze
„Mit der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wollen wir die Bioökonomie in die Anwendung bringen und so zu neuen Produkten, neuen Produktionsverfahren und neuen Arbeitsplätzen kommen“, erläuterte Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel bei der offiziellen Übergabe der Förderurkunden am 21. Januar. Beteiligt sind das Forschungszentrum Jülich, die Fraunhofer Gesellschaft, die RWTH Aachen und die FH Aachen sowie Unternehmen aus der Region. So sollen die Projektpartner das gesamte Spektrum von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung abdecken. „Das BioökonomieREVIER steht sowohl für unsere enge Zusammenarbeit mit den Partnern aus der Region als auch für den Umbruch der Region hin zum nachhaltigen Wirtschaften", fasst Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, die Ziele zusammen.
Aus den Händen von Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel (3.v.l.) nahmen Wolfgang Marquardt (Vorstandsvorsitzender Forschungszentrum Jülich), Ulrich Schurr (Forschungszentrum Jülich), Ulrich Schwaneberg (RWTH Aachen), Georg Schaumann (Sense up) und Volker Sander (FH Aachen) die Förderurkunden entgegen.
Gute Voraussetzungen in der Region
Im Vordergrund steht die Entwicklung hochwertiger Produkte und neuer Wertschöpfungsketten aus landwirtschaftlichen Rohstoffen. Da das Rheinische Revier bereits über eine hochproduktive und innovative Landwirtschaft und Bioökonomie-nahe Wirtschaftssektoren wie Lebensmittel-, Chemie- und Energiewirtschaft verfügt, sind gute Rahmenbedingungen für die Initiative gegeben. Die wissenschaftliche Koordination liegt bei Ulrich Schurr, dem Leiter des Jülicher Instituts für Pflanzenwissenschaften und Sprecher des Bioeconomy Science Centers. Die Initiative wird vom Bundesforschungsministerium im Rahmen des 240 Mio. Euro umfassenden Sofortprogramms „Strukturwandel“ des Bundes bis Mitte 2021 mit insgesamt rund 25 Mio. Euro gefördert.
bl/pg