Bauen auf nachhaltige Art

Bauen auf nachhaltige Art

Die Zuse-Forschungsgemeinschaft entwickelt klimafreundliche Technologien vom Keller bis zum Dach, die auch komfortabel sind.

Bis 2030 soll sich die Wohnraumnachfrage in Deutschland um sieben Prozent erhöhen. Und schon heute ringt die Politik um Lösungen, die die Kosten fürs Wohnen verringern. Helfen sollen unter anderem zahlreiche Neubauten. Damit diese zugleich den Wandel des Wohnsektors hin zu mehr Nachhaltigkeit voranbringen, haben mehrere Einrichtungen der Zuse-Forschungsgemeinschaft neue Technologien entwickelt.

Schalldämmende Ziegel für mehr Komfort und Sicherheit

So hat das Institut für Ziegelforschung eine Technik entwickelt, um besondere Ziegel herzustellen. Sie bestehen zu 80% aus Luft und besitzen daher eine poröse, luftreiche Struktur, die nicht nur gut Wärme dämmt, sondern auch Schall isoliert. Obendrein sind die Platten nicht nur dekorativ und zum Gestalten geeignet, sondern auch besonders feuerfest. Das Institut für Holzenergie hat hingegen einen Mechanismus erfunden, der verhindert, dass Türen Finger einklemmen können – hilfreich vor allem für Schulen und Kindergärten.

Brennstoffzelle mit Kraft-Wärme-Kopplung

Andere Entwicklungen aus der Zuse-Gemeinschaft dienen dem Klimaschutz: Ein Beispiel dafür ist die auf Brennstoffzellen basierende Heizung, die aus Wasserstoff nicht nur Wärme, sondern mittels Kraft-Wärme-Kopplung auch Strom erzeugt. Da sich Wasserstoff aus Erdgas gewinnen lässt, ist die nötige Infrastruktur heute schon vorhanden. Das Deutsche Brennstoffinstitut in Freiberg liefert für solche Kraft-Wärme-Kraftwerke Komponenten wie Spitzenlastkessel und Deodorierungssysteme.

Photovoltaik und Solarthermie vereint

Wärme und Strom können aber nicht nur im Keller, sondern auch auf dem Dach gewonnen werden. Das Institut für Solarenergieforschung in Hameln vereint dazu die Vorteile von Photovoltaikanlagen und Solarthermie. Das selbsttragende Montagesystem für die Photovoltaikmodule besteht dabei aus einem Aluminiumrahmen, der von einer Flüssigkeit durchflossen wird. Die Flüssigkeit erwärmt sich und gibt die Wärme an die Heizsystem des Gebäudes ab. Obendrein ist das in einer Kooperation mit mehreren Mittelständlern entwickelte Hybridsystem ins Dach integriert, wodurch Bauherren beim Dachbau Kosten sparen können. In Kleinserie ist die Technik bereits verfügbar.

Darüber hinaus wollen die Zuse-Forscher die Nutzung von Solarenergie in weitere Bauelemente integrieren. Das Institut für Angewandte Bauforschung in Weimar hat beispielsweise mit mehreren Partnern eine solaraktive Designfassade entwickelt.

bl