Smarte Helfer für die Tierfütterung
Carsten GieselerBeruf:
Agrarökonom
Position:
Geschäftsführer bei fodjan
Beruf:
Agrarökonom
Position:
Geschäftsführer bei fodjan
Die Digitalisierung verändert die Landwirtschaft. Carsten Gieseler entwickelt mit seinem Dresdner Start-up fodjan neue Software, um das Futtermanagement in Milchbetrieben zu optimieren.
Die fodjan GmbH entstand 2014 aus einem Team von vier Gründern an der HTW Dresden. Der Trend zum Smart Farming in der Landwirtschaft ist ungebrochen - immer mehr Unternehmen entdecken den Markt für sich. Das Dresdner Start-up hat sich hierbei auf das digitale Futtermanagement von Milchkühen spezialisiert. Über eine eigens dafür entwickelte Software wird den Landwirten ein ortsunabhängiges „Smart feeding“ ermöglicht. Dadurch, so das Versprechen von fodjan, lassen sich die Futterkosten reduzieren, die Effizienz des Betriebes steigern und gleichzeitig die Tiergesundheit verbessern.
Welche Vorteile bieten Ihr System gegenüber der konventionellen Landwirtschaft?
Aus unserer Sicht gibt es kaum noch konventionelle Landwirtschaft. Der Großteil der Lebensmittel wird in modernen und sich stetig weiterentwickelnden Betrieben produziert. Gegenüber unseren Wettbewerbern im Bereich Fütterungssoftware bieten wir dem Landwirt eine Webplattform, welche durch Vernetzung und verschiedene Algorithmen das Management der Fütterung deutlich weiterentwickelt. So können wir die Tiere gesünder ernähren und gleichzeitig den Betriebsgewinn steigern.
Wo liegen bei der Entwicklung neuer Software die größten Herausforderungen?
Als erstes muss man ein gutes Team aufbauen, welches in der Lage ist, die Vorstellungen umzusetzen. Dazu braucht man einen gewissen Vorlauf, bis erste Umsätze fließen, da spielt die Frage der Finanzierung natürlich eine wichtige Rolle.
Wie kamen Sie auf die Idee, ein Start-up im Bereich Smart farming zu gründen?
Seit meiner frühsten Kindheit begeistert mich die Landwirtschaft. Ich habe dann eine Ausbildung zum Landwirt gemacht und anschließend Agrarwissenschaften studiert. Ich habe im Studium erkannt, dass verschiedene Probleme in der Fütterung durch den Einsatz von Software deutlich besser gelöst werden können. So entstand der Wunsch, eigene Lösungen zu bauen und auf den Markt zu bringen.
Was begeistert Sie ganz persönlich an dem Thema?
Die Herausforderung Tier und Mensch, Software und Wissenschaft sowie Mathematik und Biologie zusammenzubringen. Je höher die Komplexität der Aufgabe, desto größer ist meine Motivation.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Wir wollen die Webplattform fodjan weiter bekannt machen und noch mehr Landwirten helfen, ihre Fütterung weiterzuentwickeln. In der Vernetzung und gezielten Nutzung von Daten sehen wir noch viele ungenutzte Potenziale, die wir zukünftig angehen wollen.
Interview: Judith Reichel