Bremen

Bremen

Die wichtigsten Branchen in Bremen sind Luft- und Raumfahrt, maritime Wirtschaft und Logistik, Automotive und Windenergie. Auch viele bekannte Marken der Lebens- und Genussmittelbranche stammen aus Bremen. Eine Vielzahl ihrer Produkte sind biobasiert. Um den Standort weiter auszubauen, investiert die Lebens- und Genussmittelbranche jährlich mehrere Millionen Euro. Weitere bioökonomische Aktivitäten sind vor allem in den Bereichen Biotechnologie und marine Ressourcen zu finden. Die landeseigene Förderung konzentriert sich auf anwendungsbezogene Umwelttechnik und -forschung, regenerative Energien und Energieeffizienz.

Grundlagen: Politik & Forschung

Bremen verfügt bisher nicht über eine gesonderte Bioökonomiestrategie, ein Teil der Themenbreite wird jedoch in der Klimaschutzstrategie des Stadtstaates behandelt. Zu dieser hat eine eigens einberufene Enquetekommission ihren Abschlussbericht im Dezember 2021 vorgestellt. Seit Anfang 2022 soll die schrittweise Umsetzung erfolgen, die Federführung hat der Bremer Senat für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau inne. Ein wesentliches Element der Strategie ist der Ausbau erneuerbarer Energiesysteme, in dessen Zuge auch die Verwertung von Biomasse aufgeführt wird. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit sieht man diese nicht als primäre Quelle an, bezieht sie jedoch mit ein und strebt zudem eine vermehrte Gewinnung biogener Brennstoffe aus Reststoffen an. Mit anderen Maßnahmen, wie der Ausweitung von Grünflächen, will man zudem mehr CO2 binden und zugleich die Biodiversität fördern.

Das Bremer Wissenschaftssystem stellt direkt oder indirekt 22.000 Arbeitsplätze zur Verfügung und ist ein damit wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Die Forschungsaktivitäten in Bremen konzentrieren sich vor allem auf die Bereiche marine Biotechnologie, Umweltverfahrenstechnik, Ernährung und Gesundheit. Standorte hierfür sind unter anderem die Universität Bremen, die Jacobs University, die Hochschulen in Bremen und Bremerhaven sowie zahlreiche außeruniversitäre Einrichtungen.

Einen Fokus auf mikrobiologische Biotechnologien, Aquakultur und andere bioökonomische Ansätze richten Institute wie das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) sowie das Alfred-Wegener- (AWI) und das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPIMM). 

Welche biologischen Ressourcen für Faserverbundwerkstoffe nutzbar sind und Fragestellungen mit biotechnologischem Fokus, behandeln etwa Teams der Hochschulen Bremen, Bremerhaven und der Universität Bremen, beispielweise am renommierten Zentrum für biomolekulare Interaktionen (CBIB).

Förderung & Innovation

Biobasierte Innovationen entstehen in Bremen sowohl in den ausgewiesenen Forschungseinrichtungen als auch in anderen Kontexten. So gibt es mehrere Gründungs- und Start-up-Zentren mit Bezug zur Bioökonomie: Im Biotechnologiezentrum Bio Nord sind einige Start-ups der Lebenswissenschaften ansässig. Der Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Stoffen marinen Ursprungs, beispielsweise für die Herstellung von Nahrungsmitteln, kosmetischen oder medizinischen Produkten. Auch das BITZ – Bremer Innovations- und Technologiezentrum unterstützt Biotech-Start-ups und junge Unternehmen der Lebensmittel- und Umwelttechnologie auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Die Bremer Wissenschaftsförderung hat Bioökonomie nicht explizit im Blick, bioökonomische Themen finden sich jedoch vor allem in den Schwerpunktbereichen Meeres-, Material- und Gesundheitswissenschaften wieder.