Agrarwissenschaften

Auf den Spuren der Schweinezucht

Seit 9000 Jahren werden Hausschweine zur Fleischernährung gehalten. Die Tiere, die vor allem in Europa als Nutztiere bevorzugt werden, unterscheiden sich längst nicht mehr nur durch ihre Haltung, sondern auch äußerlich von ihrer einstigen Vorfahren, den Wildschweinen. Neben Kreuzungen bestimmter Rassen werden seit 200 Jahren bereits gezielt Hausschweine je nach den Wünschen von Konsumenten und Landwirten gezüchtet.

Mückenlarven surfen auf Methanblasen

Rinder und Schafe setzen beim Verdauen das klimaschädliche Treibhausgas Methan frei. Diese unerwünschten Nebenwirkungen der Viehzucht sind seit Langem bekannt. Forscher arbeiten daher mit Hochruck an neuen Futtermitteln, um den Methan-Ausstoß der Tiere zu drosseln. Nun haben Wissenschaftler unerwartet einen neuen Klimasünder enttarnt: die Büschelmücke Chaoborus spp.

Genetische Vielfalt von Raps steigern

Ob als Speiseöl, Futtermittel oder Biodiesel: Raps gehört zu den wichtigsten Kulturpflanzen in Europa. Rund 1,3 Millionen Hektar wurden 2016 bundesweit mit der gelbblättrigen Ölpflanze angebaut. Derweil ist Raps im Vergleich zur Gerste eine noch recht junge Pflanzenart, deren Potenzial erst durch gezielte Züchtungen gesteigert wurde. Doch die Rapszüchtung gilt als schwierig, da Brassica napus auf nur sehr wenigen Ausgangskreuzungen basiert. Dadurch fehlt die nötige genetische Vielfalt für züchterische Verbesserungen.

Phosphor aus Tiermehl gewinnen

Phosphor als lebenswichtiger Nährstoff ist nur begrenzt verfügbar. Das chemische Element ist für das Leben auf der Erde unentbehrlich, alle Lebewesen brauchen es zum Wachsen. Daher wird Phosphor überwiegend als Düngemittel eingesetzt. Doch die Phosphorvorräte der Erde werden allmählich knapp – und die klassische Gewinnung von Rohphosphat ist sehr belastend für die Umwelt. Wissenschaftler versuchen daher schon seit längeren, alternative Quelle zu etablieren. Dazu gehören neben Klärschlamm auch Tiermehle aus Schlachtabfällen.

Agrarforschung im Fokus

Äthiopien ist mit etwa 100 Millionen Einwohnern der zweitbevölkerungsreichste Staat in Subsahara-Afrika. Ausgelöst durch das Klimaphänomen „El Niño“ leidet das Land seit zwei Jahren unter einer extremen Dürre. In Folge der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten sind nach Schätzung der Welthungerhilfe über 10 Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Gerste vor Wurzelpilzen wappnen

Gerste zählt zu den wichtigsten Nutzpflanzen weltweit und dient der Ernährung von Mensch und Tier. Doch Pilzkrankheiten führen immer wieder zu gravierenden Ernteausfällen. Neben Schaderregern wie dem echten Mehltaupilz, der Ähren und Blätter befällt, sind Wurzelerkrankungen, ausgelöst durch sogenannte Fusarienpilzen, eine große Bedrohung der heutigen Pflanzenproduktion, wie der Gießener Phytopathologe Karl-Heinz Kogel weiß.

Forschungsallianz für stabilere Ernten

Jahrzehnte verfolgten Pflanzenzüchter das Ziel, Kulturpflanzen mit maximalem Ertrag zu entwickeln. Inzwischen fordert der Klimawandel ein Umdenken, um die wachsende Weltbevölkerung auch zukünftig ernähren zu können. Denn gegen andauernde Hitze und Trockenheit sind nur wenige Nutzpflanzen gewappnet. Das Problem: Neue Getreide-, Mais- oder Reissorten sind den wechselnden Umwelteinflüssen weniger gewachsen, als einst ihre Vorfahren.