Universität Koblenz-Landau (2021): Pestizidbelastung von Insekten in Naturschutzgebieten

Universität Koblenz-Landau (2021): Pestizidbelastung von Insekten in Naturschutzgebieten

Insekten in Naturschutzgebieten sind stark mit Pestiziden belastet. Das zeigt eine Studie unter Beteiligung der Universität Koblenz-Landau. Durchschnittlich 16 unterschiedliche Pestizide wurden auf den Tieren nachgewiesen.

Schmetterlinge auf einer Wiese

Lange schon wird vermutet, dass der Einsatz von Pestiziden in der intensiven Landwirtschaft einer der Hauptgründe für den starken Rückgang von Fliegen und Faltern, Käfern, Bienen und anderen Insekten in Deutschland ist. Forschende der Universität Koblenz-Landau sind diesem Verdacht nachgegangen. Für die Untersuchung wurden an 21 verschiedenen Standorten in Deutschland, die allesamt in Schutzgebieten lagen, Malaise-Fallen aufgestellt.

Das Ergebnis: In allen Proben wurde ein ganzer Cocktail von Pestiziden nachgewiesen. Über die Gebiete verteilt wurden auf den Insekten 47 von 92 Pestiziden gefunden. Im Schnitt konnten 16 verschiedene Pestizide auf Insekten der einzelnen Naturschutzgebiete nachgewiesen werden. In einem Schutzgebiet bestand die Belastung auf den Tieren sogar aus 27 verschiedenen Stoffen. Die minimale Belastung lag bei sieben Pestiziden. Im Durchschnitt waren die Insekten mit 16 verschiedenen Pestiziden belastet, darunter auch Herbiziden.

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass die giftigen Substanzen nicht auf dem Acker bleiben, auf dem sie angewendet werden, sondern sich in der Umwelt verbreiten. Alle untersuchten Standorte lagen in der Nähe von intensiv bewirtschafteten Feldern.

 

Direct pesticide exposure of insects in nature conservation areas in Germany