MCC (2020): Wie ein globaler Klimafonds besser funktionieren könnte

MCC (2020): Wie ein globaler Klimafonds besser funktionieren könnte

Spieltheoretische Studie des MCC: Ein anders konstruiertes System internationaler Transfers erhöht die Kooperationsbereitschaft der Staaten und bewegt Trittbrettfahrer zum Einstieg.

Klimaschutz - Klimawandel

Für die Zeit ab 2020 hat sich eine große Zahl von Geberländern verpflichtet, den Klimaschutz in ärmeren Staaten mit jährlich 100 Milliarden Dollar zu unterstützen. Mit der Gestaltung solcher Transfers befasst sich eine Studie des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Die Studie zeigt, wie man die Architektur der internationalen Klimafinanzierung, etwa im Rahmen des „Green Climate Fund“, verbessern und so die Treibhausgasemissionen wirksamer senken könnte.

Die Analyse erfolgt mit der wissenschaftlichen Methode der Spieltheorie: Ein mathematisches Modell bildet ab, wie stark sich unter bestimmten Bedingungen jeder einzelne Staat um Klimaschutz bemüht, wie er auf das Verhalten anderer Staaten reagiert und was am Ende insgesamt herauskommt. Laut der Studie wäre das Ergebnis besser, wenn Klimafinanzierung vom Budget her flexibel wäre und ihre Auszahlungen anders ausrichten würde.

Das Autorenteam belegt dies mit einer ausgeprägten Alternative. Demnach legt die Staatengemeinschaft nicht die Gesamtgröße des Geldtopfs fest, sondern nur, um wieviel jedes Land die Geldflüsse innerhalb des Fonds erhöht, wenn es teilnimmt. Erst danach entscheidet jedes Land eigenständig, ob es wirklich selbst mitmacht (wodurch sich dann das Budget flexibel bildet) und wieviel Klimaschutz es realisiert. Verteilt wird das Geld am Ende zwischen allen teilnehmenden Staaten – und zwar proportional zu den über oder unter dem Schnitt liegenden Kosten. „Dann bildet sich ein Gleichgewicht im sozialen Optimum“, berichtet MCC-Forscherin Kornek, Leiterin der MCC-Arbeitsgruppe Governance und Leitautorin. „Länder können dann erwarten, dass zusätzlicher Klimaschutz zum Großteil aus dem Geldtopf erstattet wird. Dagegen erscheint Trittbrettfahrer-Verhalten als unattraktiv: Nach einem Ausstieg ist absehbar, dass die verbleibenden Länder deutlich weniger tun und die allgemeinen Klimaschäden spürbar zunehmen.“

Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift European Economic Review.

 

Die Originalpublikation finden Sie hier: