PflanzenSneaker – Auf CO2 laufen
Der Modemarkt bemüht sich an vielen Ecken um mehr Nachhaltigkeit: Stoffe werden im Kreislauf geführt, gefärbt wird mit Bakterien und Gemüseresten und Winterjacken sind mit Kapokfasern als Daunenersatz gefüllt. In unserem EXPRESS-Erklärvideo zeigen wir, was die Bioökonomie Spannendes in puncto Schuhwerk zu bieten hat.
Video Transkript
PflanzenSneaker
Viel zu viele Turnschuhe landen auf dem Müll. Die verschiedenen Materialien sind in der Regel fest miteinander verleimt. Ein Recycling ist kompliziert bis unmöglich. Meist bestehen sie aus nicht erneuerbaren Materialien, die Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Umwelt bleiben.
Also lieber keine Sneaker mehr kaufen?
Eine umweltfreundliche Alternative zum kompletten Verzicht ist der Kauf von biobasierten Sneakern.
Ein Großteil davon ist aus veganem Kunstleder.
So können zum Beispiel Reste aus der Weinproduktion zu einem flexiblen Lederimitat verarbeitet werden.
Und wie wird hier ein Schuh draus? Aus Kaktusleder! Es ist vielseitig einsetzbar und beliebt bei nachhaltigen Modemachern.
Dieses Modell könnte Robusta heißen. Denn die verwendeten Garne enthalten recycelten Kaffeesatz.
Hier drin dagegen steckt Ananas. Aus den Fasern der Blätter kann ein strapazierfähiger Lederersatz entstehen.
Und auch das hat die Bioökonomie zu bieten: Leder, das mit pflanzlichen Gerbstoffen aus Baumrinde, Olivenblättern oder Rhabarberwurzeln behandelt wird. So kann auf giftige Chromsalze verzichtet werden.
Aber was haben Abgase mit nachhaltigen Schuhen zu tun? Dank Biotechnologie jede Menge! Durch Fermentation kann das CO2 aus Industrieabgasen zu Schaumstoff verarbeitet werden. Der steckt nun in der Sohle eines ersten Sneaker-Prototyps.
Ihr seht: die Bioökonomie bietet so einige innovative Materialien und Prozesse, die auch den Modemarkt ein Stück nachhaltiger machen können.
Darunter ist nicht die eine Lösung, die alle Probleme löst. Vielmehr haben wir eine ganze Reihe vielversprechender Ansätze, die es zu entdecken gilt.
Team:
Konzept und Umsetzung: Kristin Kambach, Katja Wehling, Martin Reich
Postproduktion: Hamid Esfahlani und Katja Wehling