Neuer Therapieansatz zur vorbeugenden Behandlung von atherosklerotischen Erkrankungen

Neuer Therapieansatz zur vorbeugenden Behandlung von atherosklerotischen Erkrankungen

GO-Bio 1

PD Dr. Dorothea Siegel-Axel
Medizinische Klinik III, Abt. Kardiologie des Universitätsklinikums Tübingen

Projektbeschreibung

Schaumzellen entstehen in den Innenwänden von Blutgefäßen durch Fetteinlagerungen und sind ein Kennzeichen für Atherosklerose, im Volksmund auch „Arterienverkalkung“ genannt. Warum sich diese Schaumzellen dort bilden, ist zwar noch nicht gänzlich aufgeklärt – aber sie entstehen aus Fresszellen (Makrophagen), die in die Gefäße einwandern und Fette, insbesondere Cholesterin, aufnehmen. Bisherige Therapien zur Behandlung von Atherosklerose zielten deshalb vor allem auf eine zentrale Hemmung der Cholesterinbiosynthese durch Statine ab, was jedoch vielfach zu Nebenwirkungen führt. Das Team um Dorothea Siegel-Axel hat nun einen neuen Therapieansatz entwickelt, der spezifischer in die Schaumzellbildung eingreift. 

Im Mittelpunkt stehen bestimmte Rezeptoren auf der Oberfläche von Fresszellen, über die die Cholesterinaufnahme maßgeblich erfolgt. Die therapeutische Strategie verfolgt nun das Ziel, diese Aufnahme gezielt zu reduzieren und zu blockieren, indem das Cholesterin durch ein rezeptorähnliches Eiweiß abgefangen wird. Im Rahmen der Förderung soll ein Unternehmen entstehen, das dieses Verfahren für einen Einsatz bei atherosklerotischen Hochrisikopatienten vorbereitet und einen Wirkstoffkandidaten bis zu einer klinischen Studie Phase IIa entwickelt. Des Weiteren ist angedacht, das Potenzial des rezeptorähnlichen Eiweißes als diagnostischer Marker in bildgebenden Verfahren zu überprüfen.