Veganz setzt auf Indoor-Farming
Der auf vegane Lebensmittel spezialisierte Konzern Veganz hat OrbiFarm gegründet, ein neues Tochterunternehmen für Indoor-Farming.

Die Lebensmittelproduktion in die Städte holen und damit Ressourcen und Umwelt schonen: An der Umsetzung der Vision einer urbanen Bioökonomie wird seit vielen Jahren mit Hochdruck gearbeitet. Erste gläserne Minifarmen, in denen unter LED-Licht Salat oder Kräuter in einer Nährstofflösung auf verschiedenen Ebenen wachsen, sind in einigen Supermärkten oder Restaurants bereits etabliert. Der Hersteller veganer Produkte, die Veganz Group, hat nun ein Tochterunternehmen gegründet, um die Indoor-Farming-Produktion im industriellen Maßstab zu etablieren.
Indoor-Anbau von Protein- und Arzneipflanzen im Großmaßstab
Im Fokus des neu gegründeten Unternehmens namens OrbiFarm stehen nach Angaben des Konzerns Forschung, Entwicklung, Patentierung sowie Produktion, Vertrieb und Lizenzierung von Indoor-Farming-Technologien. OrbiFarm zielt dabei vorrangig auf die Kultivierung von Proteinpflanzen wie Erbsen, Amaranth, Quinoa und Hanf ab. Aber auch Arzneipflanzen wie Tabak, die beispielsweise zur Insulinherstellung genutzt werden, sollen im Großmaßstab produziert werden.
OrbiFarm nutzt Fraunhofer-Vertical-Farming-Technologien
Für Veganz ist es nicht der erste Schritt in Richtung urbane Landwirtschaft. Bereits 2023 hat sich der in Ludwigsfelde ansässige Konzern für den Anbau von Nahrungspflanzen die weltweiten Lizenzrechte an den vom Fraunhofer IME entwickelten Vertical-Farming-Technologien OrbiPlant und OrbiLoop gesichert. Diese beiden Technologien werden in das Tochterunternehmen OrbiFarm überführt und damit die „stillen Reserven im Unternehmen“ gehoben.
Bau einer Prototypanlage am Fraunhofer IME
Darüber hinaus wird die neue Veganz-Tochter auch den Bau einer Prototypanlage im Fraunhofer IME in Aachen finanzieren und erste Projekte zum Bau von Farmen für Arzneipflanzen sowie Proteinprodukte starten. Dafür ist der Einstieg eines neuen Gesellschafters bei OrbiFarm geplant. Mit dem Einstieg eines strategischen Investors mit einem Investment in Höhe von 10 Mio. Euro wird die Veganz Group AG mit 74,9 % immer noch die Mehrheit der Anteile an OrbiFarm halten.
Die Fraunhofer-Vertical-Farming-Plattformtechnologie macht es erstmals möglich, Grundnahrungsmittel weltweit – unabhängig von Klima- und Umwelteinflüssen – kostengünstig in großem Maßstab und wirtschaftlich sinnvoll anzubauen. Die Technologie kann direkt mit weiterverarbeitenden Industrien gekoppelt werden und ermöglicht so eine vollständige Wertschöpfung vom Anbau bis zum fertigen Lebensmittel.
bb