Frisches Kapital für automatisierte Insektenfarm

Frisches Kapital für automatisierte Insektenfarm

Das AgriTech-Start-up Farminsect hat erfolgreich 8 Mio. Euro von Investoren für den Ausbau seiner modularen Insektenzuchtanlage eingeworben.

FarmInsect-Gründer Thomas Kuehn und Wolfgang Westermeier mit Insektenlarven
Die beiden FarmInsect-Gründer, Thomas Kuehn (l.) und Wolfgang Westermeier (r.), mit einer Mastkiste voll Larven vor der automatischen Produktionsanlage.

Soja- und Fischmehl als Futtermittel in der Landwirtschaft zu ersetzen, ist das Ziel des 2017 gegründeten Unternehmens Farminsect. Das Start-up aus Bergkirchen bei München setzt dabei auf die Zucht der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetica illucens), die reich an Proteinen ist und wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthält. Gleichzeitig ist die Insektenzucht wesentlich ressourcenschonender und kann helfen, CO2-Emissionen in der Landwirtschaft einzusparen.

Landwirte produzieren eigenes Proteinfutter aus Insekten

Die Geschäftsidee der beiden Farminsect-Gründer Thomas Kuehn und Wolfgang Westermeier geht dabei weit über die Insektenzucht hinaus. Sie wollen es Landwirten ermöglichen, aus regionalen Reststoffen mit Hilfe von Insekten ihr eigenes Proteinfutter herzustellen. Dazu haben sie eine modulare Insektenzuchtanlage entwickelt. Herzstück ist eine IT-Plattform, die mit zahlreichen Sensoren verbunden ist und den Landwirt automatisch durch den gesamten Prozess der Insektenproduktion führt. Für diese Idee konnte Farminsect bereits in der Vergangenheit Investoren begeistern.

Neues Kapital für Ausbau der Insektenzuchtanlage

Für den Ausbau der digitalen Insektenfarm wurden nun im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde weitere 8 Mio. Euro eingeworben. Mit dem frischen Kapital will das Agri-Tech-Start-up die kommerzielle Skalierung und Weiterentwicklung seiner Insektenzuchtlösungen vorantreiben. Die Finanzierungsrunde des Münchner Insektenzüchters wurde von Sandwater angeführt, weitere Investoren waren Bayern Kapital, die australische Minderoo Foundation, der EIC Fund sowie die Altinvestoren HTGF und UnternehmerTUM Funding for Innovators.   

Kostengünstig und nachhaltig

Die Insektenmastanlage kann direkt vor Ort in landwirtschaftlichen Betrieben installiert werden und wird bereits von Fischzüchtern und Landwirten in der Region genutzt. Dafür liefert Farminsect seinen Kunden wöchentlich Junglarven, die vor Ort mit regionalen Reststoffen wie Schalen oder Ernteresten gemästet werden und so nach Angaben des Unternehmens ihr Körpergewicht innerhalb einer Woche um mehr als das 250-Fache steigern. Durch diesen Stoffkreislauf wird nicht nur ein hochwertiges, eiweißreiches Futtermittel direkt vor Ort im landwirtschaftlichen Betrieb produziert, sondern auch kostengünstiger, mit weniger CO2-Ausstoß und völlig unabhängig von globalen Lieferketten.

bb/gkä